Nach dieser Ortschaft kamen wir auf eine zweispurige asphaltierte Straße, ein Luxus nach der stundenlangen Fahrt auf der Schotterpiste. Wir fuhren durch Teefelder, Papyrussümpfe, Nadelbaum- und Eukalyptuspflanzungen. Akim erzählte, dass der Tee von einer indischen Firma angebaut und unter dem Namen „Uganda Tea“ verkauft wurde.

Auch führte die Straße durch den Kibale Forest National Park, wo wir am folgenden Tag Schimpansen beobachten sollten.

Dann kamen wir beim Ruwenzori View Guesthouse, welches am Rande von Fort Portal in einer ländlichen Region lag, an. Die Besitzer waren ein holländisch-englisches Ehepaar mit etwa neunjährigem Blondschopf als Sohn. Die Zimmer waren ordentlich und sauber mit Mückennetzen. Wir hatten zwei Räume, einem mit Doppelbett und eins mit einem Bett.

Da wir uns gut vertrugen benutzten Manuela und ich nur das eine Zimmer.

Wir hatten bis zum Dinner um 20:00 noch einige Stunden Zeit und erkundeten den kleinen hübschen Garten des Guesthouse. Es gab viele tropische Pflanzen und buntschillernde Nektatvögel, welche an großen roten Blüten saugten. Martin und ich setzten sich in ein Teahouse mit Rattan- Möbeln. Wir unterhielten uns über Reisen und Schachspielen.

Martin hatte schon alle möglichen Entwicklungsländer bereist, aber noch nie die USA oder Italien. Um für ihn interessant zu sein, musste ein Land möglichst unerschlossen sein.

Christine und Klaus kamen dazu, um über ihre Arbeit in der Chemieforschung zu erzählen.

Sie forschten an Techniken, Industrieabfälle umweltschonend zu entsorgen.

Dabei bekamen wir Besuch von einem wunderschönen Nektarvogel, der an prachtvollen rosa Blüten saugte.

Vor dem Abendessen lief ich noch durch die Anlage. Ein Hund lag auf einem der Gartenmöbel, und hinter der Küche befanden sich schmutzige Verschläge mit Kaninchen sowie des Haus der Besitzerfamilie. Befremdlich wirkten die Rinnen, die im Boden eingebaut aus der Küche liefen.

Gegen Abend, als es dunkel wurde, flogen Flughunde im Garten herum, teilweise so dicht, dass man den Luftzug des Flügelschlags im Gesicht spürte.

Das Dinner fand in einem Wohnzimmerartigen Raum mit afrikanischen Kunstschätzen und einem großen rundem Tisch statt. Es war sehr gemütlich und hatte eine richtige Atmosphäre.

Der Sohn der Besitzer bediente uns zusammen mit Angestellten.

Es gab ein Menü mit verschiedensten einheimischen Gerichten, unter Anderem Huhn und Gemüse. Viele der Dinge schmeckten anders als bei uns, aber nicht schlechter.

Als Manuela und ich aufs Zimmer gingen, mussten wir zunächst die aggressiven Moskitos bekämpfen, bevor wir unter Schakalheulen und Hundegebell einschliefen.