Er seufzt: Die Traditionen ändern sich hier nur sehr langsam.
Wohl wahr. Aber wenn keiner den Mut hat, mit der Veränderung anzufangen?
In einem weiteren Souvenirladen scheine ich etwas zu stören.
Die Verkäuferin kuschelt gerade mit ihrem Baby am Fußboden auf einer Matratze.
Sie hebt kurz den Kopf, lächelt, würde wahrscheinlich aufstehen, wenn ich unbedingt was kaufen wollte. Aber so schön sind die Holzschnitzereien nun auch wieder nicht.
Lieber gehe ich nachmittags nach dem Tagebuchschreiben noch mal runter zu Susanne und kaufe das kleine Baumrinden-Täschchen mit Reißverschluss. Es ist sogar gefüttert und mit 5.000 USh. (2,50 €) für so eine aufwändige Schneiderarbeit nicht zu teuer bezahlt. Dass außerdem meine Brille reinpasst, ist praktisch.
Ich hatte meine Leica mit runter genommen, um evtl. ein Foto von Susanne zu machen.
Sie spricht mich von selbst drauf an, ob ich nicht . . . und ob ich ihr einen Abzug schicken würde. Ich habe meine Zweifel, ob das mit ihrer "Postanschrift" klappt, verspreche aber, es zu versuchen. Sie gibt mir auch noch die email ihres Onkels, der gerade hereinkommt.
Tatsächlich habe ich im Dorf zwei Schilder gesehen, die auf einen Internetanschluss hinweisen. 500 USh. Pro Stunde ist sogar recht preiswert.
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Der Onkel erzählt, jemand habe die email-Adresse bei yahoo für ihn eingerichtet, allerdings mit einer Neuseeland-domain. Aber das muss ich ja nicht verstehen. Ich verspreche, es von zu Hause mal zu probieren.
Dann ziehe ich weiter zum NP, weil ich
a) darum bitten möchte, beim morgigen Trekking vielleicht einer anderen Gorilla-Gruppe zugeteilt zu werden,
b) ich die Ranger noch nach Alter und Geschlecht der auf den Fotos abgebildeten
Tiere fragen möchte.