An ein Bad im Meer rund um den Hafen war zu den Zeiten nicht zu denken, da es im Wasser von Haien nur so wimmelte, angelockt durch das Blut der zerlegten Säuger. Glücklicherweise sind diese Zeiten heute vorbei und doch badet es sich angenehmer in künstlich angelegten Meerwasserbecken und Pools rund um die Insel, allein der starken Strömung wegen und der fehlenden Sandstrände.
Acht Kilometer westlich von Sao Roque erstreckt sich entlang der Küste die Zona des Adegas, die inzwischen von der UNESCO als Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde.
 
Schwarze hüft- bis schulterhohe Mauern überziehen die Region wie ein Spinnennetz und schützen die Weingärten vor Wind und spenden den Reben Wärme bis in die kühle Nacht hinein. Schon von weitem sind die kleinen Parzellen zu erkennen, in denen die Reben gedeihen. Auch die Häuser dazwischen wurden aus schwarzem Lavastein gebaut, und dienten als Adegas – Weinkeller. Heute sind diese Steinhäuser meist einfache Wochenendhäuser, in deren Keller man jedoch noch immer leckere Schnäpse aus Feigen, Pflaumen oder Brombeeren brennt. Auch der Wein wird oft noch vor Ort gekeltert.
 
Gerade hier im Norden und Westen in diesem schwierigen Terrain, pflegt man den Weinbau der noch heute die Weinbauern und ihre Handarbeit fordert. Neben dem schweren Rotwein produziert man den berühmten und ebenso teuren Verdelho. Er eignet sich besonders als Aperitif und wurde einst bis ins ferne Russland geliefert.
Bei einer Wanderung entlang der schroffen Felsküste geprägt von schwarzen Lavamassen mit scharfen Kanten und bizarren Felsformationen gelangt man nach Porto Chachorro, dessen Name sich von einer Felsformation im Meer ableitet, die einem Hundekopf ähnelt. Die Küste gleicht hier einem wundersamen Labyrinth von Höhlen, Bögen, Brücken und Schluchten.