Den bizarren Küstenstreifen prägte der Ausbruch des Vulkan Pico vom Jahre 1718. Mehrere Wochen lang ergoss sich damals die heiße Lava in Richtung Norden bis ins Meer und bildete ein neues Stück Insel heraus. Man hielt es für einen Wutanfall Gottes. Heute schläft der Vulkan, er ist aber noch immer aktiv und nicht zu unterschätzen.
 
Der Pico war schon immer eine Bedrohung für die Bewohner. Vier Mal ist er allein während der letzten 500 Jahre ausgebrochen und hat inzwischen die Insel fast vollständig mit Lava bedeckt. Überall lagern schwarze Lavabrocken und wo man keine Steine mehr für den Bau von Häusern oder Mauern benötigte, wurden einfach riesige Haufen getürmt, denn man benötigt das Ackerland. Es ist rar auf Pico.
 
Den Vulkan bei gutem Wetter zu erklimmen, ist eines der schönsten Erlebnisse auf den Azoren, auch wenn der Weg oft steil und mühselig ist.
Mit 2.351 Metern Höhe ist er der höchste Berg Portugals und überragt weithin sichtbar die Zentralgruppe. Wer den Pico Alto besteigen möchte, muss also früh los und genügend Kondition haben. Und auch bei besten Voraussetzungen kann der Aufstieg immer noch zur Überraschung werden, denn häufig hüllt sich der Berg schnell in einen Mantel aus Wolken.
 
Begleitet von einem lokalen Bergführer, der den Berg, die Felsspalten und die Wolken bestens kennt, geht es in gut 3-4 Stunden hinauf zum Gipfel. In einer Höhe von knapp 900 Meter geht es an einer Feuerwehrstation los, an der man sich als Wanderer registrieren lassen sollte, bevor es hinauf zum noch aktiven Vulkan Pico geht.
 
Rund 1300 Höhenmeter sind zu bewältigen und je höher man kommt, desto kühler und imposanter wird es. Die Besteigung erfordert keine besondere alpinistische Erfahrung und ist für jedermann, der etwas Wandererfahrung mitbringt, zu bewältigen. Einzig die letzten 100 Meter auf den Gipfel, den Pico Pequinho, haben es in sich. Hier sind Schwindelfreiheit und ein sicherer Halt Grundvoraussetzung.