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Auch ich ändere öfter mal meine Position, nicht ohne es Jonathan zu sagen, was ich tue. Ich fordere ihn auch immer mal wieder auf, sich anders zu setzen, aber er sagt, dass es geht. Manchmal wird mein Atem schneller und tiefere Atemzüge machen mich aufmerksam, dass es wohl an Sauerstoff mangelt. Ich frage Jonathan, ob er seine Plane richtig dicht zu hat. Denn ein Gedanke durchzuckt mich, als ich diese Tatsache erkenne. Ich trage ihm auf, ab und zu einen Spalt breit die Folie auf zu machen, um nach dem Wetter zu schauen, dann müsste ich nicht immer schauen. Ich wollte ihm den wahren Grund nicht sagen, damit er keine Angst bekommt.
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Eine Horrorvorstellung: Wenn er die Folie zu dicht um sich zog und kein oder zu wenig Sauerstoff hineinkam, konnte es durchaus passieren, dass er dadurch einschlief und vielleicht nicht wieder aufwachte. Mit einer Folientüte überm Kopf war ein 13 jähriger Junge in unserem Dorf erstickt. Mich beschleicht der Verdacht, dass diese Decke einen ähnlichen Effekt bewirken könnte. Mir wird klar, dass ich nicht einschlafen darf, um ihn immer wieder zu erinnern, dass er frische Luft in sein Zelt lässt und um bei mir dasselbe zu tun.
Jonathan bittet um Trinken. Ich reiche ihm die Flasche und trinke anschließend selbst. Ich frage ihn, ob er schon Hunger hat, aber er verneint. Insgeheim bin ich froh. So muss ich mich nicht erheben. Dabei checken wir beide noch mal die Wetterlage. Keine Sicht, fast dunkel und momentan recht windstill. Wir pflegen weiter unsere Unterhaltungen, alle paar Minuten, damit wir vom anderen wissen, dass alles in Ordnung ist.