Punkt Null Uhr starten wir in Richtung Manaus und warten dann in dem kleinen, sehr überschaubaren Flughafen auf unseren Flug um 2.30 Uhr nach Brasilia. Heinz verabschiedet sich von uns. Er war ein prima Reiseleiter, der viel wusste und uns dies humorvoll rüberbrachte. Sinnigerweise fand ich um diese Uhrzeit in einem Laden noch ein Foto von einem Faultier mit Kind. Das nehme ich als Ersatz mit.

Es ist schon merkwürdig, wenn der Flugkapitän einen um 2.30 Uhr nachts mit „Guten Morgen" begrüsst, denn die Nacht ist uns irgendwie abhanden gekommen. Ein letzter Blick auf den Urwald und das beleuchtete Manaus und einzelne Schiffe auf dem Amazonas, dann fliegen wir über die schier endlose Schwärze des Regenwaldes nach Südosten. Mit einer Stunde Zeitverschiebung landen wir nach 3 Stunden in Brasilia bei 18° Aussentemperatur. Das ist ein krasser Unterschied zu Manaus. Und wieder heisst es warten, dieses Mal auf unseren Anschlussflug nach Campo Grande, der Hauptstadt des Bundesstaates Mato Grosso do Sul im Mittleren Westen Brasiliens, der an Bolivien und Paraguay grenzt. Campo Grande ist das Eingangstor zum südlichen Pantanal, auf das wir alle sehr gespannt sind.

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Die Entfernungen in Brasilien sind beträchtlich, ist es doch das viertgrösste Land der Erde mit einer Nord-Süd und Ost-West-Ausdehnng von jeweils 4.300 Kilometern!

Aber erst wird unsere Geduld auf eine harte Probe gestellt, denn der Flieger hat Verspätung, und der Warteraum ist total überfüllt mit übermüdeten und genervten Menschen. Dazu die hektischen und sich ständig wiederholenden Lautsprecherdurchsagen im Stakkatostil und die schlechte Luft. Wir haben Hunger und sind daher auch ziemlich gereizt. Das sind so Gelegenheiten, bei denen sich schon mal die zweifelnde Frage einschleicht, warum man sich derartigem Stress aussetzt. Insgesamt sind wir 40 Stunden im Flugzeug gesessen, die vielen Stunden Warterei, Sucherei und Irritation auf den Flughäfen noch gar nicht berücksichtigt. Wenn man dann aber wieder so ein absolutes Highlight erlebt, sind alle Mühen vergessen.

Irgendwann sitzen wir auch heute wieder im richtigen Flieger, der uns rasch nach Campo Grande auf 690 Meter Höhe bringt, das uns mit heftigem Regen empfängt. An der Gangway liegt ein leuchtendroter Teppich für uns und jeder Fluggast bekommt einen aufgespannten roten Schirm überreicht. Das ist ja ein toller Empfang.

In dem kleinen überschaubaren Flughafen bekommen wir schnell unsere Koffer und auch Ulli, unser netter neuer Re