27.02.1998
Die Altstadt Limas ist sehenswert. Hat sie auch von ihrer gepriesenen Schönheit eingebüßt, so sind doch die schönsten Häuser restauriert. Der großzügige Plaza de Armas schmückt sich mit dem Regierungspalast (Wachablösung) und der Kathedrale. Überall trifft man auf die typischen Holzbalkone. Die große Kathedrale beherbergt die sterblichen Überreste des Eroberers des Inkareiches, Francisco Pizarro, der hier mit seinem Schwert ein Kreuz in den Sand malte und diese Stadt bauen ließ. Desweiteren findet man das wundervoll geschnitzte Chorgestühl, es soll das schönste Amerikas sein. Hinter dem alten Bahnhofsgebäude stehen Kirche und Kloster San Francisco, hier beeindrucken die Holzdecken und der farbenfrohe Kachelschmuck. Der Chor ist verschwenderisch ausgestattet und gliedert sich in viele reichhaltige Seitenaltäre. Darunter steigen wir in die Katakomben, dunkle gruselige Gewölbe mit eigenartigem Geruch, dort liegen Knochen von etwa 70 000 Menschen, die bis 1808 in Lima gestorben sind. Die Skelette sind zerlegt und je Knochenart ordentlich plaziert angehäuft. Makabre Bilder aus Knochen wurden 1975 entfernt.
Gegenüber des Congress-Centrums lassen wir uns durch das Inquisitionsmuseum führen. Außer der geschnitzten, sehenswerten Holzdecke sieht man Folterkammern und von Mönchen gequälte Wachspuppen und zugehörige Instrumente.
In der Markthalle trinken wir Saft, die großen Fische interessieren mich und überhaupt das, welches man Meeresfrüchte nennt. Folgend Postmuseum, neue Fußgängerzone, wo es die lebenden Echsen zu kaufen gibt und kommen zum schönen San Martin-Platz. Die Gebäude sind nicht mehr rot getüncht, auf dem Denkmal trotzt der Freiheitsheld, der für Argentinien, Chile und Peru kämpfte.

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Verzweifelt suchen wir einen Briefkasten, die es in Peru fast nicht gibt, weil sowieso nur wenige lesen können.
Heimwärts fotografieren wir Autowracks, die so zahlreich herumknattern.
Abends sitzen wir bei La Glorietta, Freisitz bei andiner Musik, lieblichen Platzanweiserinnen, Blumenverkäuferinnen, unter dem Kreuz des Südens und lassen es uns gutgehen.
28.02.1998
Am Pazifik schauen wir nach einer Badestelle. Zunächst befriedigt uns die Wasserqualität nicht, aber als wir die schöne Küstenstraße um das Kap laufen, entdecken wir Playa La Herradura. Sand, warmes Wasser, Wellen, so lassen wir uns nieder. Zwischen uns schwimmt eine große Robbe, Tölpel tauchen und Pelikane fliegen. Die Wellen beuteln uns ausreichend.
Im lebendigen Vorort Barranco schlendern wir am Abend. Gaststätten aller Arten, feine, stilvolle, sehr laute, teure mit Blick auf den Ozean und quirrliges Leben sind hier reichlich vorhanden. Die Qual der Wahl befällt uns wieder.
Am besten war der Eisbecher beim Italiener.
01.03.1998
Vergeblich versuchen wir uns im Strandbad gegen die Sonne zu schützen, auch unterm Schirm und Hemd rötet sich die Haut.
Nachmittag laufen wir über den Villenort Barranco, dessen Häuser aufwendig gesichert sind, zurück in die Av. Larco, später zum Sangria in die Pizza-Meile. Im Park wird getanzt, in den Kirchen geheiratet und Maler stellen ihre Bilder aus. Überall ist Leben!