Bei Sonnenschein bummeln wir wieder durch das liebe Cusco, in einer Quinta essen wir Forelle und suchen dann das Kloster Santa Domingo auf. Alte Mauern, Schattenspiele und interessant bearbeitete Steine finden wir hier. Wir treffen die Chilenen vom Inka-Trail zu ihrer großen Freude.
Am besten gefällt uns die Kirche Santa Catalina mit ihrer klaren Übersichtlichkeit und Ausleuchtung.
Im Inka-Museum erfahren wir viel über die Inka-Kultur, wie Trachten, Werkzeuge, Medizin und erschauern bei den Mumien.
Über den Dächern der Stadt schreiben wir 16 Ansichtskarten (à 4 DM), aber Briefkästen gab es im Lande nur 3 x.
Abends trinken wir Pina Colada bzw. Pisco sour bei Live-Musik.
14.02.1998
Zur Bahnfahrt nach Puno lassen wir uns pünktlich abholen, der Zug hat aber Verspätung. Für die 390 km läßt er sich 12 Stunden Zeit. Soll er, es gibt bei Sonnenwetter viel zu schauen, es wird Speis und Trank serviert und Musikgruppen übertönen das Gerumpel.
Der Fluß heißt hier noch Vilcanota, später bekannterweise Urubamba. Im Tal teilt er sich den Platz mit Viehweiden, Kartoffel- und Maisfeldern, ärmlichen Hütten und Agaven.
Fauchend stößt die Lok gewaltige schwarze Rauchwolken aus, Hunde rennen wie immer kläffend nebenher und Dorfbewohner werfen mit Wasser gefüllte Plastbeutel durch geöffnete Zugfenster. An Haltestellen wird gleich Markttag gehalten.
Die Bergspitzen sind teilweise verschneit. Ullis Höhenmesser zeigt 4 313 m, Haltepunkt am La Raya-Paß, der zweithöchsten Eisenbahn-Paßquerung.
Ab hier fließt der Fluß neben den Gleisen mit unserer Fahrtrichtung und nun nicht mehr in den Amazonas (Atlantik), sondern zum Pazifik.
{{g_ads}}
Danach geht die Fahrt durchs paramobewachsene Altiplano um 4 000 m Höhe. Heiße Quellen dampfen in der Kühle, endlose Weite mit dramatischen Wolkenbildern, einige Lamas oder Alpacas (den Unterschied lerne ich nicht) grasen, man fährt an verlassenen Lehmkaten vorbei. Abends langen wir in Juliaca an. Entlang der Schiene ist ein großer katastrophaler Gerümpelmarkt zu sehen, Müllberge türmen sich in der Stadt. In Puno endet die Fahrt, wir finden das Auto und fahren zum Hotel. Die Straßen verstopfen Schaulustige des Teufelsmaskenfestes.
Sogleich machen wir uns zum Plaza de Armas auf, bekommen ein Glas Bier angeboten. Kapellen mit zahlreichen Tubas ziehen durch die Stadt, im Sog tanzende Menschen.
Essen frischen Fisch aus dem Titicacasee, treffen den Dänen Peer und begleiten die Blaskapellen mit den freundlichen Menschen.