Auf der schönen Insel wandern wir zu Ruinen, beschenken Kinder, erfreuen uns am Panorama. Sogar ein Bad wird im kalten Wasser riskiert.
Während der Rückfahrt verschlechtert sich das Wetter. Abends beziehen wir ein billigeres Hotel und hören noch Volksmusik.
18.02.1998
Auf dem Markt kaufen wir Obst, die vielen, teils metergroßen Fische liegen in der Sonne. Mit einem Colektivo fahren wir zum Flughafen nach Juliaca. Aber für den Flug nach Lima ist kein Flugzeug da.
Aufregung!
Italiener wollen über Lima heimfliegen. Sie zeigen zweihändig mit 10 Fingern der Schalterbeamtin den Vogel und lassen lautstark Kaskaden von Schimpfwörtern los. Das läßt diese ganz gelassen: Manana und Schulterzucken.
Aero Peru läßt uns ins teuerste Hotel der Reise fahren, morgen geht es weiter. Ulli kann in Ruhe seinen Darm pflegen. In der unberührten Stadt schauen wir uns um, kaufen Kuchen und essen diesen in einer Spelunke zur Cola. Der Budiker wußte um Deutschlands Wiedervereinigung.
Einen Verkehrspolizisten auf der Kreuzung fragen wir nach dem „Royal“. Er begrüßt uns mit Handschlag, führt uns stracks dahin. Ein Marktbesuch an der schon zitierten Eisenbahnstrecke ist haarsträubend: werkelnde Friseure, meterweiße rostende Eisennägel, leere Flaschen, Mumien von Lamaföten und Hühnern, zentnerweise Säcke mit Konfetti, eine Schubkarre voller Fleisch, Hunde, Unrat, Kinder, Gerüche, Geräusche, Staub, Fahrradtaxen, verstopfte Straßen, Hupen...
Einige rufen Gringos, die meisten sind freundlich.
Im Cafè liefert die Polizei den Kuchen an.
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19.02.1998
Wir steigen auf das Dach eines heruntergekommenen Hotels. Der Chef führt uns nach Startschwierigkeiten bereitwillig. Von oben gelingen gute Fotos vom Markt. Der Zug fährt ein, wer seinen Stand nicht wegräumt, wird umgeworfen.
Die Kirche aus Naturstein ist sehenswert. Daneben werden entlang einer Straße hunderte alte Singer-Nähmaschinen angeboten.
12.40 Uhr sollte der Bustransfer zum Flughafen stattfinden, welche 13.40 Uhr fliegen soll. 13.15 Uhr kommt ein Kleinbus. Er kann aber nur 1/3 der Leute mitnehmen und muß 3 x fahren. Am Flughafen ist kein Flugzeug da. Dafür läßt man eine Kapelle aufspielen. Durchsage: Maschine soll 20 min später eintreffen. Ein schwarzer Hund trabt über das nasse, leere Flugfeld ohne Eile. Manana ist auch ein Urlaubstag.
Mit mehr als 25 Stunden Verspätung fliegen wir nach Lima. Die Boeing 727 wird kräftig durchgeschüttelt. Mit Taxi geht’s zum Busbahnhof. Ulli und Jürgen ergattern gleich ein Ticket für 22 Uhr nach Huaraz. Ein Polizist hilft uns. Gepäckaufgabe. Wir gehen zum Chinesen um die Ecke essen. Was wir auf dem Teller zurücklassen, holen sich zwei Bonbonverkäufer. Im Bus kann man schlafen, wenn man den süßen Kaffee ablehnt. Bei Ankunft in Huaraz dämmert es gerade, die Schlepper reizen uns mit ihrer Hektik: Taxi, Hostal, Taxi, Hotel...
Zuletzt ziehen wir bei „Edward’s Inn“ ein.
Huaraz (3 090 m), der Hauptort im Santa-Tal und Ausgangspunkt für Touren in die Cordillera Blanca, die sich hier über 4 000 m vom Tal aus erhebt, 1970 vom Erdbeben völlig zerstört, entwickelt sich zusehends zum Touristenort.
Das schöne Wetter veranlaßt uns, gleich aufzubrechen in Richtung Lagune
Arhuac unter den weißen Bergen. Per Taxi fahren wir bis zum Begräbnistempel Wilkahuain. Er stammt aus der Zeit ab 200 vor Christus und ist mit steinernen Köpfen verziert. Von da klettern wir 1 000 m höher, um auf Huaraz und die Bergketten einen schönen Blick zu haben. Bis zur Arhuac sind es noch 500 Höhenmeter - es ist nachmittags - wir kehren um. Nach dem Abstieg ergattern wir ein Colektivo, dieses bringt uns zum Thermalbad Monterrey. Gut gekleidete Indios fotografieren uns im Bus mit ihren Kindern. Im heißen Wasser von Monterrey macht baden Spaß (Von den Schlangen in der trüben Suhle erfahren wir erst hinterher.). Die Heimfahrt im überfüllten Kleinbus war wieder Peru pur. Wie immer müssen wir Teilnehmerlisten für die Polizeikontrolle ausfüllen.
Nun haben wir noch Lebensmittel und Benzin für den Santa-Cruz-Treck einzukaufen. Dazu dürfen wir hinter die Ladentafeln und die Dinge auswählen.