Die heute noch etwa 2000 Uro-Indigenos, heute allerdings fast vollständig mit dem Volk der Aymará vermischt, sind sehr stolz auf ihre traditionelle Lebensweise und lehnen es strikt ab, auf das Festland überzusiedeln. Allerdings haben sie den Tourismus als Einnahmequelle entdeckt und erlauben heute Besuchern die schwankenden Inseln zu besuchen.

Der Titicacasee bietet einer Reihe von seltenen und teilweise endemischen Tierarten Lebensraum. Zu den ungewöhnlichsten Arten, die hier vorkommen, zählt der Titicaca-Taucher aus der Familie der Lappentaucher. Er ist aufgrund seiner kleinen Flügel flugunfähig. Bei Gefahr flüchtet er mit Trippelschritten über das Wasser, wobei er zwar heftig mit den Flügeln schlägt, aber nicht in der Lage ist abzuheben.

Diese Vögel und einige Möwen sehen wir schon gleich nach dem Start zur Fahrt über die hier flache Bucht von Puno. Hier wächst das Binsengras aus dem die Menschen hier ihre berühmten Boote und Inseln bauen. Ein Kanal ist frei gehauen um den Touristenbooten den Weg bis zu der Lagune mit den Inseln zu eröffnen.

Schon diese Fahrt durch die natürlich wirkende Umgebung gefällt uns. Der einzige Schandfleck ist ein riesiges, auch noch weiß gestrichenes Hotel auf einer Halbinsel am Rand der Stadt. Da ist unsere Unterkunft mit ihrer flachen Bauweise und der dunkleren Farbe des Gesteins der Umgebung wesentlich angenehmer für das Auge.

Es dauert gar nicht lange, da haben wir die längliche Lagune inmitten des Schilf- und Binsendickicht erreicht. Rundum sind die Inseln erkennbar auf denen die Menschen ihre Hütten, aber auch Monumente, Aussichtstürme und kleine Arenen mit Sitzplätzen gebaut haben. Denn sie wissen genau, alleine mit der Fischerei können sie ihr Dasein nicht mehr gestalten. Deshalb haben sie sich dem Tourismus so weit geöffnet, dass die „Gäste“ freundlich empfangen, und über das ursprüngliche Leben informiert werden.

Natürlich ist es vorher abgesprochen, welche Besucher bei welcher Insel anlegen. So auch bei uns.

Als unser Boot ankommt helfen bunt gekleidete Frauen sowohl beim Festmachen als auch beim Aussteigen der Passagiere.