en gebracht. Rasch bringt uns der Flieger aus dem kühlen Cusco auf 3.300 Metern Höhe in das auf Meereshöhe liegende, 31° heisse Lima. Das ist für uns nach den vielen Hochlandtagen ein richtiger Schock. Heute ist unser letzter gemeinsamer Tag, denn morgen früh beginnt für den Grossteil der Gruppe das Nachprogramm, während Gitte und Daniela nach Hause fliegen. Gitte war es wegen verschiedener privater Unternehmungen zeitlich zu eng und Daniela fand das Nachprogramm nicht so attraktiv. Das hatten beide zumindest vor der Buchung der Reise gedacht. Nun jedoch tat es ihnen leid, und sie wären gerne mitgekommen.

Wir kommen in Lima also wieder zu dem schon bekannten Hotel El Olivar, und wegen der heiss-schwülen Luft will ich mir gleich was Luftiges anziehen. Als ich meinen Koffer öffnen will, stelle ich mit Schrecken fest, dass ich den Schlüssel zu meinem Sicherheitsschloss am Koffer in Cusco neben dem Kühlschrank habe liegen lassen. Aber ein hilfsbereiter Boy kommt gleich mit einer Riesenzange und knackt das Schloss.

Unbelastet von Rucksack und Kamera nehmen Gitte und ich uns das noble Hoteltaxi in Form einer schwarzen Limousine und lassen uns zur Plaza Mayor im Zentrum fahren, wo wir ein bisschen durch die Fussgängerzone bummeln und uns die Läden und Restaurants anschauen. Als wir nach einer Weile wieder zur Plaza Mayor zurückkommen, sehen wir eine grosse Menschenmenge, die sich vor dem Regierungsgebäude versammelt hat. Überall sind Soldaten mit Maschinengewehren postiert, andere tragen Schutzschilder. Wir fragen einen Polizisten, was los sei. Es ist mittags, 12.00 Uhr, da ist täglich für 20 Minuten Wachwechsel angesagt.

 

Dicke Wolken ziehen heran, und es beginnt zu regnen. Erst ganz leicht, dann leider sehr stark, so dass wir die Kameras weg- und die Regensachen auspacken. In strömendem Regen laufen wir hinunter durch die Ruinen, die inzwischen von vielen Touristen bevölkert sind und hören Elisas Ausführungen zu. Gegen 13.00 Uhr beenden wir unseren Rundgang. Da der Regen immer heftiger wird, ist an unser geplantes Hinablaufen entlang der Orchideenstrasse leider nicht zu denken. Und so nehmen wir den nächstbesten Shuttlebus und fahren hinunter nach Aguas Calientes, wo wir rasch ein sehr ansprechendes Restaurant finden, in dem ein offenes Feuer für Gemütlichkeit sorgt.

Elisa setzt sich zu Gitte und mir an den Tisch und wir bestellen exotische Gerichte, die mit wunderschön geschnitzen Karotten-Kunstwerken dekoriert sind. Gitte hat einen Goldfisch, Elisa eine Schildkröte und ich einen Inkakrieger. Das Essen ist sehr gut und sehr teuer.

Um 15.30 Uhr fährt unser Superzug wieder los Richtung Cusco, und wir freuen uns, dass wir Machu Picchu zumindest in der ersten wichtigsten Stunde bei Sonnenschein erleben durften. Was für eine sagenhafte Reise ist das! Gitte und ich stellen fest, dass wir uns sehr viel näher gekommen sind und jederzeit wieder zusammen verreisen würden. Nach unserem in der Vergangenheit sehr schwierigen Verhältnis zueinander ist dies das grösste Kompliment, das wir uns machen können.