Gitte hat einen traumhaft schönen und hocheleganten Schal aus Alpaka und Seide entdeckt in pink-bordeau-silber Tönen. Ein wunderschönes Stück, das besonders auf Schwarz perfekt aussieht. Sie überlegte eine Weile, dann kaufte sie dieses feine Stück.

Wir zogen weiter durch viele Galerien und auch in einen Schamanen- und Bioladen. Dann begann es leicht zu regnen, und wir wollten das von Elisa beschriebene Café Heidi aufsuchen, das von einem Deutschen geführt wurde. Schliesslich fanden wir es, aber wenn wir nicht die vertrauten Torten wie Apfel- und Käsetorte usw. gesehen hätten, wären wir gar nicht auf die Idee gekommen, dass hier irgendetwas deutsch sein könnte. Da wir sowie so noch pappsatt vom Mittagsbüffet waren, tranken wir nur einen Koka-Tee und erzählten. Schade, dass man keine Kokablätter mit nach Hause nehmen darf, denn die fallen in Deutschland unter das Betäubungsmittelgesetz und man wird bestraft. Diese Blätter werden seit alters her von den Indios gekaut, weil sie gegen Hunger und Kälte und die Höhenkrankheit helfen, in dem sie das Blut verdünnen.

 

Weiter geht es zu den Inkaruinen von Saqsaywaman, die für mich die schönsten und eindrucksvollsten waren. Es ist ebenfalls ein Riesenkomplex mit zum Teil riesigen Steinquadern. Der grösste Stein wiegt 140 Tonnen, und es ist kaum vorstellbar, wie die Menschen damals diese Steine so Millimeter genau bearbeiten und dann transportieren konnten. Bisher hatte ich für Ruinen, die ich ziemlich respektlos „Bröckele" nannte, nicht viel übrig, aber diese Inkaruinen beeindrucken und begeistern mich immer mehr.

Wir fahren wieder ein Stück bergab und halten bei einer grossen Kirche, die wir aber nicht anschauen müssen, sondern den Ausblick über die roten Dächer von Cusco geniessen. Dann geht es hinab ins Zentrum zur Plaza de Armas mit einer gigantischen Kathedrale, die wir nun aber doch anschauen. Diese Kathedrale hat eine Grundfläche von 4000 qm und ist damit eine der grössten Kirchen Südamerikas. Sie weist den üblichen Gold- und Silberprotz der spanischen Kathedralen auf, was ich ja nun überhaupt nicht mag, Kunst hin oder her. Als Elisa sagt, dass ihrer Meinung nach kein Kreuz in einer Kirche verehrt werden dürfte, weil im Namen des Kreuzes Abertausende Menschen umgebracht wurden, kann ich ihr innerlich nur beipflichten. Ihr Zorn auf die Spanier, die dieses Land ausgeplündert und seine Menschen zu Tausenden umgebracht haben, ist sehr deutlich.