Der nächste Morgen ist frisch und kühl. Wir bauen rasch die Zelte ab und fahren dann los in Richtung Catavina Boulderfield, einem weiteren und gleichzeitig letzten Höhepunkt der Reise, denn hier soll uns eine umwerfende Landschaft erwarten. Wir sind gespannt. Es geht durch bergige Landschaft voller Riesenkakteen, Cirios, Yuccas und Agaven und den schönen Ocotillos. Und nach einigen Stunden kommen wir in eine ganz phantastische Gegend, die sich Catavina Boulderfild nennt. Das ist eine Landschaft voll großer, runder Granitblöcke, zwischen denen die schönsten Kakteen wachsen, als hätte ein begabter Landschaftsgärtner hier sein Meisterstück arrangiert. Hochaufgetürmte Granitkugelhaufen wechseln sich ab mit einfach hingestreuten Riesenmurmeln. Es sieht aus, als hätten Riesen hier Murmeln gespielt. Was für eine phantastische Szenerie! Da wir schon um die Mittagszeit hier sind, haben wir einige Stunden zur freien Verfügung, und bald haben wir unsere Zelte zwischen den Riesenmurmeln aufgestellt. Dann klettere ich los, passe allerdings bei jedem Schritt genau auf, wohin ich den Fuß setze, denn in dieser Gegend gibt es die meisten Skorpione und Klapperschlangen. Da es aber nachts doch noch sehr kalt wird, befinden sich die meisten Tiere noch in der Winterstarre. Zumindest hoffe ich das. Aber die eine oder andere Schlange mag schon in der Sonne dösen, und der möchte ich nicht unbedingt begegnen. Und einem fiesen Skorpion schon gar nicht. So klettere ich also vorsichtig die Riesenmurmeln auf und ab, mache das zigste Foto von den herrlichen Ferokakteen mit den schönen roten Stachelköpfen, genieße die endlose, wunderbare Stille dieser Landschaft und versuche, mir diese Szenerie für immer einzuprägen.

 

Nach der Brotzeit fuhren wir gemächlich zwischen den Inselchen durch und kamen langsam wieder zum Hafen. Hier war gerade ein Fischer zurückgekehrt und filettierte seinen Fang. Ganze Scharen von Meerespelikanen im Brutkleid, also mit roten Streifen an Schnäbeln und am Hals, lungerten um das Fischerboot herum oder hockten am Bootsrand und warteten auf die Abfälle. So nahe waren wir diesen schönen Vögeln noch nie gewesen, und weil sie so gierig auf die Fischabfälle waren, flüchteten sie auch nicht, als wir kamen und sie nach Herzenslust fotografierten. Ich war ganz fasziniert von der Schönheit dieser großen Vögel, von den herrlichen Federn, die einzeln ein filigranes Kunstwerk waren.