Überall um uns herum schwimmen die kleinen Wale neben dem breiten Rücken ihrer Mütter her, und ihre kleinen Blasfontänen und flinkeren Bewegungen sind rasch zu erkennen. Sie sind noch viel dunkler als ihre Mütter mit den vielen weißen Flecken. Die Flecken rühren von den vielen Seepocken und Entenmuscheln her, die sich in die Haut der Riesen gebohrt haben. Wenn Sie abgescheuert werden, hinterlassen sie in der Walhaut als Narbe diese weißen Flecken. Erwachsene Wale sind übersät mit Seepocken und weißen Flecken. Die kleinen Wale kommen uni dunkelgrau zur Welt, und erst so nach und nach bekommen sie das für sie so typische gefleckte Walkleid.

 

Da es auch heute Abend wieder kalt und windig ist, verziehen wir uns bald in die Federn bzw. in die Schlafsäcke. Der nächste Morgen beschert uns einen “Plattfuß”, und das am Sonntag. Aber hier ist das kein so großer Unterschied, und so bekommen wir den Reifen rasch repariert und können die 144 km bis zur Lagune Ojo de Liebre bei Guerrero Negro an der Pazifikküste unter die Räder nehmen. Es ist so kalt an diesem Morgen, daß wir alle Pullover und Windjacken anhaben, aber im Auto wird es uns doch schnell wieder warm. Wir durchfrahren stundenlang eine ziemlich triste, flache Landschaft, in der unter anderem auch jede Menge der hundsgemeinen Cholla- oder Springkakteen wachsen. Diese vielgliedrigen Kakteen haben lange Stacheln, an deren Ende ein ganz gemeiner Widerhaken sitzt, und wenn man in die Nähe dieser Kakteen kommt, brechen die Glieder samt Stacheln ganz leicht ab und haken sich an Haut und Kleidung dermaßen fest, daß man sie nur sehr mühsam und sehr schmerzhaft wieder entfernen kann. Sie wachsen zudem wie Unkraut fast auf der ganzen Baja. Dann aber tauchen auch wieder die schon so vertrauten und schönen Cardon-Kakteen auf, die das Bild des Landes prägen.