Wir durchfuhren aber erst noch platte Kakteenlandschaft, dann hörten auch die Kakteen auf und wichen krüppeligen, armseligen Büschen und den wunderschönen Ocotillo, mannshohe Büsche mit langen dünnen Ästen, an denen viele Dornen sitzen. Wenn der Busch genug Feuchtigkeit bekommt, wachsen tausende kleiner hübscher Blätter. An den Astspitzen sitzen schöne knallrote Blüten. Hier hatte es angeblich jahrelang nicht geregnet, aber die Ocotillos hatten viel grüne Blättchen, wie konnte das sein? Die nassen Zelte und der Nebel waren dann des Rätsels Lösung am nächsten Morgen. Zuvor aber versuchten wir, dem Wind zu trotzen und unsere Zelte direkt am Strand aufzubauen, was uns schließlich auch gelang. Schon vom Strand aus konnten wir die Blasfontänen der Grauwale erkennen und waren schon ganz aufgeregt. Überall sahen wir diese weißen Blaswolken, und mit dem Fernglas war es richtig spannend, einen Wal nach dem anderen zu entdecken. Wir freuten uns schon riesig auf die am nächsten Morgen vorgesehene Bootsfahrt hinaus in die Lagune zu den Walen.

 

Zurück bei unseren Zelten haben wir noch ein bißchen Zeit, und Klaus, Richard und ich unternehmen hier eine sehr schöne Wanderung in ein kleines Tal. Langsam steigt der schmale Weg an und führt uns an herrlichen Kakteen vorbei auf einen Hügel, von dem aus wir eine herrliche Sicht auf die Bucht und die umliegenden Inseln haben. Es ist heiß und absolut still. Schließlich laufen wir ein Stück den gleichen Weg zurück, suchen uns aber im Tal einen anderen Weg über eine topfebene Senke und kommen zum windgepeitschten Meer, von wo uns salzwassergetränkte Gicht auf die Brillen schlägt. Es ist herrlich, der plötzlich entstandenen Brandung zuzuschauen, aber es ist auch empfindlich kalt geworden. Ich schlendere langsam am Strand entlang zurück, wo wieder etliche tote Igelfische herumliegen. Ich wüßte doch gerne, warum sie hier angeschwemmt werden.