Zum Abendessen gibt es heute Chili con carne, ein mexikanisches Nationalgericht mit viel Knoblauch, braunen Bohnen und viel Chili. Das Ganze wird natürlich wieder im Stehen gegessen, aber immerhin kann ich heute meinen Universalnapf einweihen und meinen Löffel. Etwas anderes habe ich während der gesamten Reise nicht gebraucht. Vom langen Rumstehen tut mir bald wieder das Kreuz weh, zum abendlichen Biertreff gibt es wieder ungewollte Musik, und ich bin heilfroh, als ich um 21.00 Uhr in meinen Schlafsack kriechen kann.

 

Und obwohl wir hier von fremdartigen, interessanten Pflanzen umgeben sind wie z.B. den schönen Elefantenfußbäumen, seltenen Kakteen und diversen auch mir unbekannten Gewächsen, kommt natürlich auch hier kein Wort der Erklärung. Nicht mal eine konkrete Information über die Mission und die Bewohner kommt vom Reiseleiter, da ist einfach Null. Es ist kaum zu fassen. Von den anderen fragte auch niemand danach, es interessierte offenbar niemanden. Warum haben die Leute die Reise gebucht?

 

Dennoch schlafe ich tatsächlich besser als in den Nächten im Hotel zuvor. Aber sobald das erste Tageslicht sich kurz vor 7.00 Uhr zeigt, ziehe ich nach und nach die vier Reißverschlüsse unseres Iglu-Zeltes auf und krieche erleichtert ins Freie. Endlich die Nacht überstanden, die mir in den letzten Stunden ziemliche Kreuzschmerzen beschert hat. Heika hat leider die blöde Angewohnheit, ihr gesamtes Gepäck, sprich Riesenseesack, in die Mitte des Zeltes zwischen uns zu legen, so daß es auch noch ziemlich eng war. So suche ich mir irgendwo in den Büschen am Strand meine Morgentoilette und putze mir dann mit Meerwasser die Zähne. Pfui Teufel, das schmeckt in Verbindung mit Zahnpasta grauenhaft! Ich bin total frustriert und stelle entsetzt fest, wie abhängig ich mich doch offensichtlich schon von den Errungenschaften der sogenannten Zivilisation gemacht habe, weil ich mich mit dieser primitiven Art des Lebens so schwer tue. Aber dennoch werde ich mir nicht mehr mit Salzwasser die Zähne putzen. Zum Händewaschen geht es aber gut, besser als nicht waschen.