Bei einem Schuster lasse ich mir Schlapfen aus Ziegenleder und mit einer Sohle aus Autoreifen anfertigen. Durch unsere Tauschgeschäfte begegnen uns in der ganzen Stadt Einheimische mit „MAC“- und „Reifen-Ritz“-Leibchen. Die lassen sich gut weiterverkaufen.

Das Nachtmahl bereitet uns Ibrahim zu – Fleischspießchen, Pommes, Salat und Brot. Sehr gut, aber wieder einmal zu wenig. Diese Nacht schlafe ich auch bei Ibrahim, wegen der wirklich sauberen Zimmer. Doch leider ist es sehr heiß und die Moskitos kommen irgendwie unters Netz – ich werde total zerstochen – eine Horrornacht.

Samstag, 1. Feber, halb fünf Uhr Tagwache, damit wir die erste Fähre über den Niger erreichen. Am anderen Ufer sehen wir Afrika ganz anders. Wir sind nun endgültig in der Sahel-Zone – grünes Gras, Sträucher, Bäume und verschiedene Pflanzen. Wir verlieren fast den Anhänger und müssen schweißen. Als Funken ins Gras fliegen, merken wir, dass das Gras zwar grün, aber dürr ist. Eine Stichflamme – Clemens läuft vor lauter Angst davon, doch der Rest kann mit Schaufeln und Stiefeln gerade noch löschen, bevor uns halb MALI abbrennt.

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Weiter geht’s zirka 600 Kilometer bis nach MOPTI. Um elf Uhr ist es so heiß, dass selbst der Fahrtwind nicht mehr kühlt. Wir fahren durch viele, kleine Dörfer mit Bremshügeln – fast wie bei uns zu Hause – als ob die nicht schon genug Wellblechpisten hätten. Vorbei an Baobabs (Affenbrot­bäumen), Eseln, Kamelen, Rindern, Schafen, Ziegen und deren Kadavern. Sterberate an der Straße – hoch – und die Geier fett. Hier wird nicht einmal für eine Kuh gebremst.

Bei Sonnenuntergang treffen wir im „Campoment“-Hotel in MOPTI ein. Dieser Gasthof hat klimatisierte Zimmer und eine größere Fläche zum Zelten, die von einer Mauer umgeben ist. Als damit begonnen wird, die Zelte aufzubauen, beschließen Timi und ich, uns eines der „Luxuszimmer“ zu leisten. Die kosten immerhin fast viermal soviel wie die Übernachtung im eigenen Zelt. Aber recht saubere Betten, Klimaanlage, Dusche und die Tatsache, keine Zelte auf- und abbauen zu müssen, sprechen eindeutig für sich.