Doch auch diese Nacht vergeht. Am Morgen ist es Andi Weiser und mir speiübel, wahrscheinlich die Sauce vom Vortag. Es kommen ein paar Einheimische, um uns zu verabschieden, und erzählen, dass der halbe Ort nicht schlafen konnte, weil aus unserer Richtung laute seltsame Geräusche zu hören waren – ???

Heute am 30. Jänner müssen wir 430 Kilometer auf Piste bis nach GAO schaffen, denn campieren in freier Wildbahn wäre viel zu gefährlich. Ich verbringe diesen Tag irgendwie halb sitzend, halb liegend und meistens schlafend, trotz argem Gehopse im Toyota. Mir geht’s sehr schlecht (Bauchschmerzen, Kopfweh, Übelkeit).

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Wir kommen recht schnell voran, obwohl die Disziplin der Gruppe sehr zu wünschen übrig lässt. Wir sollten auf dieser extrem gefährlichen Strecke alle zusammen bleiben, doch manche fahren immer wieder weiter voraus. Herrbrenner einmal sogar 20 Kilometer und das ohne Ortskunde, Karte und GPS. Diese Unternehmung in Eigenregie und ohne jegliche Orientierung durchzuführen ist äußerst leichtsinnig. Glücklicherweise finden wir Herbrenner wieder und können die weitere Strecke als vollständige Gruppe bezwingen.

Hier ein kurzer Auszug aus einem Reiseführer, um zu verdeutlichen, wie gefährlich so ein Alleingang tatsächlich sein kann: „Der Verlauf der Piste ist nicht gekennzeichnet und die Hauptspur fast nicht erkennbar. Da die Spuren sehr weit auseinander fächern (oft viele Kilometer weit) sind gutes Kartenmaterial, Kompass und Feldstecher sowie großzügig bemessene Treibstoff- und Trinkwasserreserven unerlässlich. Die vielen sich immer wieder gabelnden Spurenstränge laufen meistens nach einigen Kilometern wieder zusammen. Einige jedoch führen allmählich ins Abseits und enden schließlich im Nirgendwo.“