Später sitzen wir beim Frühstück und wissen noch immer nichts von Michel und Peter im Husar. Wir beschließen, dass um zehn Uhr zwei Mann zurückfahren, um den LKW zu suchen. Da hören wir auch schon das unverwechselbare Motorgeräusch. Noch während die beiden sich stärken, erzählen sie uns von Räubern, die ihnen mit Gewehren und MGs aufgelauert sind und Bargeld wollten. Nach langem zähem Verhandeln konnte Michel die Männer überzeugen, dass er nur Fahrer sei und das ganze Geld der „Chef“ im Toyota habe. Die Banditen ließen die zwei aber nicht weiter, sondern nur zurückfahren, wohl in der Annahme, dass der Geländewagen mit dem Geld zurückkommt, um den LKW zu suchen. Die beiden fuhren zurück bis zum Militärcamp, wo ihnen Begleitschutz bis GAO angeboten wurde – allerdings für 700,00 Euro. Bis in die frühen Morgenstunden reduzierte sich der Betrag auf 100 Euro. Die beiden erklärten wieder, kein Geld zu haben. Als es hell wurde, brausten sie in einem Stück bis nach GAO. Zuerst im Wind- und Sichtschatten eines LKWs, die letzten Kilometer im Alleingang.

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Der Tag in GAO verläuft für Michel und Peter recht eintönig (schweißen). Wir aber nutzen diese Gelegenheit und unser Nachbar Ibrahim besorgt mit uns die dringend nötigen Polizeistempel, die bei diversen Kontrollen verlangt werden. Bei Ibrahim haben schon ein paar von uns genächtigt, weil dort nicht alles voll Dreck und Kakerlaken ist. Er zeigt uns auch die Stadt – recht schmutzig, aber reges Treiben in den einzelnen Geschäften und am „Washington-Markt“. Dieser heißt so, weil man hier alles Schlechte bekommt, wie Alkohol, Drogen usw. – und alles Schlechte kommt ja bekanntlich aus Amerika.