Ivan erklärt, dass für Schulbesuch geringes Entgelt entrichtet werden muss, gute Schüler Stipendien erhalten, die Klassenstärke beträgt 10 – 60 Kinder.
Die andauernden Unruhen im Norden beruhen auf persönlichem Streit zwischen Präsidenten und Rebellenführern.
Die Grenze zum Kongo gilt als bedeutende Schmuggelgrenze.
Dichte Bambuswälder, rotblühende Korallensträucher, blaue Kartoffelfelder, Daturabäume ziehen vorbei. In 2 516 m Höhe Mittagspicknick am Straßenrand bei 18° C. Jenseits des weiten Tales liegen die ~ 4 000er Virunga Vulkane Muhavura, Gahinga und Sabinyo im Dunst.

Auf Asphalt kommen wir zum südlichen Ende Ugandas zur Grenze Ruandas. Viele Händler und Fahrzeuge warten hier. Man muss zwei Formulare ausfüllen und läuft hinüber. Deutsche zahlen keine Visagebühr.
Die schwarzen Vulkankegel ragen bis in die Wolken – ein imposanter, begehrlicher Anblick!
Bis zum Endpunkt „Gorillas Nest“ geht es auf felsigem Schotter noch bis 2 468 m hoch. Vorbei an teils im Bürgerkrieg zerstörten Häusern, lärmenden, hier bettelnden Kindern, durch Kamillen–, Hirse–, Sesam–, Kartoffelfelder. In dieser Gegend herrscht die höchste Bevölkerungsdichte Afrikas.
Eine gepflegte, freizügige Anlage im afrikanischen Stil, inmitten von Fuchsienhecken, Agapanthusrabatten, Calla– und Canapflanzen, vor der Bergkulisse empfängt uns.
Die Tropfendusche ist willkommen. Vor dem Abendbuffet findet eine Folkloreveranstaltung statt. Petra wird beim Showtanz engagiert und vertreibt munter die bösen Geister.
 
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Heute werden wir unsere Verwandten im Urwald besuchen. 5.30 Uhr endlich aus den schweren Decken geschält, zur Vulkano NP – Verwaltung gefahren. Dort erfolgt die Gruppenaufteilung, Einweisung und Erläuterung. Zu Vieren von uns gesellen sich noch zwei Australierinnen. Dann laufen wir an Bauernhäusern, üppigen Gemüsefeldern auf fetter Vulkanerde, blaublättrigen Eukalyptuspflanzungen, bunten Wiesen vorbei. Am Himmel die Ascheberge, und mächtige Quellwolken.

Unser Guide, namens Fidel, ein sympathischer, sehr freundlicher, diszipliniert – korrekter Mensch mit scharf geschnittenem Gesicht geht voran, erklärt uns verschiedene Pflanzen. Vor ihm schlägt noch ein Schwarzer mit der Machete den Weg frei, das Ende bestreiten bewaffnete Soldaten. Im Urwalddickicht müssen wir uns 300 Höhenmeter durch Schlamm nach oben kämpfen. Lianen verfangen sich an Fußgelenken und Rucksäcken, nur bleistiftstark, lassen sie sich nicht brechen. Flechten hängen von bemoosten Ästen. Nach einer Stunde verändert sich die Vegetation in einen Bambuswald. Der Ranger erfährt über Sprechfunk, in Kontakt mit anderen, wo sich die Berggorillas aufhalten. Wir sollen die Rucksäcke deponieren und hören alsbald ein Grunzen und Grollen. Äußerst gespannt schleichen wir flüsternd vorwärts. In einer dichtbewachsenen Schonung sitzen zwei Tiere, schwarz, zottig, greifen nach den Zweigen und knabbern unbeeindruckt daran. Beim Blickkontakt mit Ihnen in freier Wildnis klopft das Herz schneller. Das menschenähnliche Gebaren berührt tiefst. Gebannt lässt man sie nicht aus den Augen und muss eine ruhige Hand zum Filmen bewahren. 
Wir folgen den Zweien und sind plötzlich inmitten einer 18-köpfigen Gruppe. Der Silberrücken (bis 2 m groß, 200 kg schwer) liegt in einer Höhle aus Buschwerk. Ein Junges tappt neugierig und unbeholfen auf uns zu. Fidel hindert es mit Zweigwedeln, uns zu berühren. Das Schauspiel wiederholt sich, dann holt es die Mutter, hievt es davontrottend auf ihren Rücken. Mittlerweile versammeln sich die Jungen, spielen, kugeln, balgen sich vor unseren Augen. Die Erwachsenen brechen Bambustriebe und knabbern. Der Silberrücken steht auf, läuft dicht vorbei. In sitzender Haltung schält er Rinde mit seinen Zähnen ab. Ein Weibchen sitzt abseits, blickt beleidigt vor sich hin. Keiner beachtet oder fotografiert es. Da zwängt es sich zwischen Petra und mir, uns berührend, hindurch. Der Chef grunzt brummelnd wohlwollend und hat unbändigen Appetit, bricht mit einer Armbewegung krachend einen armstarken Bambus. Sich unbeobachtet fühlend lässt er ungeniert alles übertönende Winde abgehen.
Genau eine Stunde sitzen wir in der Gruppe, spüren Nesseln und Dornen nicht, bis Fidel meint, wir sollen „Auf Wiedersehen sagen“ und morgen wiederkommen.            
Die früheren Wilderer sind jetzt als Ranger bei festem Lohn angestellt.
Bei Rückkehr ins „Gorillas Nest“ werten wir die unterschiedlichen Erlebnisse aus.

Es gewittert jetzt. Auf unserem Tisch liegen Blumen.