Die Kellnerin des Restaurants schnitt kunstvoll die Ananas, die Akim uns auf dem Weg nach Malindi gekauft hatte. Nach über zwei Stunden kam Akim wieder, es ging weiter.

Es war nun etwa drei Uhr, zum Einbruch der Dunkelheit würde die ruandische Grenze schließen. Wir hatten es also sehr eilig. Zunächst fuhren wir nach Kisoro, was etwa zehn Kilometer von der Grenze entfernt war. Es goss immer noch, und die nicht asphaltierte holprige Straße führte uns hoch in die Berge. Sie war etwa 70 Kilometer lang, die wir drei Stunden fuhren. Es wurden sehr lange drei Stunden. Einmal rutschte unser Auto weg, ich glaubte schon, das Stündlein hätte geschlagen. Es war nach etwa eineinhalb Stunden, also an der weitestmöglich von einem Ort entfernten Stelle. Das Hinterrad rutschte weg und prallte gegen eine Lehmwand. Cato machte das Auto jedoch mit konsequentem Gasgeben wieder flott. Spannend war es auch, auf dieser Straße die zahlreichen Lastwagen und vor allem Tanker zu überholen, welche auch ab und zu stecken geblieben waren. Wir waren sehr hoch im Gebirge, als die Sonne durchbrach und alles in strahlendes, funkelndes Licht tauchten. Wir rasteten in einem Bambuswäldchen. Wir fuhren durch Farmland, was einmal Lebensraum von Gorillas war. Gruppen von Kindern waren auf der Straße. Diese winkten jedoch nicht, sondern schrien wütend und schüttelten Fäuste. Dies ist verständlich, denn die europäischen Touristen, die kurz in der Welt der Kinder auftauchten, gaben oft an einem Reisetag so viel aus wie die Einheimischen hier durchschnittlich im Jahr verdienten. Dies war der Grund, warum auch viele der Kinder bettelten. Schließlich waren wir in Kosoro. Eine asphaltierte

Straße führte in den Kongo, welcher etwa 14 Kilometer entfernt war. Eine kleine Schlammpiste ging nach Ruanda.

An der Grenze mussten wir zunächst zur Police. Der freundliche Herr in der Holzhütte trug unsere Namen, Alter und Passnummern in ein Buch ein. Dann ging es zur Ausreisestelle.

In dem schäbigen Gebäude war ein typisch kalter Beamter, der uns Ausreiseformulare ausfüllen lies und unsere Pässe stempelte.

Dann führte uns Akim nach Ruanda. Die Immigration war in einem modernen, großen Gebäude, wo uns eine freundliche Dame mit weiteren Formularen und Stempeln empfing.

Nun fuhren wir weiter, auf die rechte Straßenseite wechselnd, denn in der ehemaligen belgischen Kolonie herrscht Rechtsverkehr. Außerdem mussten wir unsere Uhren eine Stunde zurück stellen; Ruanda ist in einer anderen Zeitzone. So gewannen wir eine Stunde. Wir fuhren zur Autoversicherung, wo Akim und Cato uns bei einer Ansammlung von Hütten abstellte. Jugendliche umringten das Auto und schnitten Grimassen. Andere sammelten sich neugierig an der Scheibe, um die Versicherungsplakette zu bestaunen.

Es ging weiter auf einer asphaltierten Straße nach Ruhengeri. Dunkelheit legte sich über das Land. Zahlreiche Fussgänger, die ihr Hab und Gut trugen, tauchten im Scheinwerferlicht auf. Ruanda war so übervölkert, dass ständig Menschen auf der Suche nach Wohnraum waren.

Seit elf Stunden waren wir nun unterwegs. Nirgends war elektrisches Licht zu sehen, obwohl zahlreiche Häuser rechts und links der Straße waren.

Wir kamen, nach Fahrt auf einer Holperstraße, im Gorilla Nest Camp und Golf Resort an.