Kapitel 8

Freitag, 4. August Mweya- Kabale- Grenze zu Ruanda- Gorilla Nest Camp

 

Wir waren traurig, dass wir diese schöne Unterkunft mit dem herrlichen Blick auf den Kazinga-Kanal nun verlassen mussten. Über dem anderen Ufer ging die Sonne auf. Sie war gigantisch und rot und bewegte sich so schnell, dass man es mit dem bloßen Auge sehen konnte. Es war traumhaft. Wir alle standen einfach nur vor unseren Zimmern und schauten.

Es gab noch Frühstück, bevor wir unser Gepäck einluden und uns von den Warzenschweinen verabschiedeten. Wir fuhren zur Hauptstraße, von der aus wir Wasserböcke, Grüne Meerkatzen und Warzenschweine sahen. Außerdem saß eine große Truppe Paviane, aus der Distanz wie Menschen aussehend, auf dem Asphalt und bettelten. Cato kurbelte schnell das Fenster hoch. Einer der Paviane kreuzte die Straße, nicht ohne uns einen Vogel zu zeigen.

Wir durchfuhren ländliche Regionen mit winkenden Kindern und Kronenkranichen, dem Wappentier Ugandas. Es ging zur Kleinstadt Kabale. Akim erzählte uns, dass er bei der Buschpause, die wir vorher machten, entdeckt hätte, dass im Kühler ein Loch war.

Dies sollte jetzt repariert werden. Man setzte uns bei einem Restaurant mitten in dem Ort mit den Lunchpaketen ab. Wir stiegen eine Treppe hinauf. Ich schwankte stark, da ich an dem Tag das Malariamittel genommen hatte. Das Restaurant „Little Ritz Bar & Restaurant“ war im ersten Stock der großen „Hot Loaf Bakery“. Wir aßen zunächst unser Lunch. Ein Fenster gab einen Blick auf den Innenhof der Bäckerei frei. Dieser sah heruntergekommen aus, mit herumliegenden Abfällen, großen Säcken mit angefressenen Brötchen, einem niedrigem Gebäude, aus dem scharf riechender Qualm kam aus einem Spalt und der Hintertür in das Bäckereigebäude. Daraus kamen Stimmen und Maschinenlärm. Auf einem über den Hof gebauten Holzgang kam man zur Toilette.

Dicke Wolken bildeten sich, ein Gewitter drohte. Der Himmel wurde immer dunkler, und drohendes Donnergrollen war zu hören. Akim hatte gesagt, dass die Straße nach Ruanda sehr schlecht wäre. So überlegte ich, ob man bei Regen dann wohl überhaupt da hinkäme, wenn das Auto erst einmal repariert war. Akim kam nach einer Weile, um uns zu sagen, dass die Mechaniker wohl noch eineinhalb Stunden brauchen würden. Er brachte einen Händler mit.

Diese verkaufte T-Shirts mit Gorillabildern und Schriftzügen, die man sich vorher auf einem Tuch aussuchen konnte. Alle wollten ein T-Shirt als Andenken für das bevorstehende Gorilla-Trekking bestellen. Sie würden dann am Montag, wenn wir aus Ruanda zurückgekommen, fertig sein. Der Händler schrieb Größe, Farbe und gewünschte Bilder zu unseren Namen auf einen Zettel. Mittlerweise goss es in Strömen, und Blitze teilten den Himmel, dicht gefolgt von Donnergrollen. Ein etwa fünfzehnjähriger Junge mit Mütze kehrte Schmutz aus dem Bäckereigebäude in den Innenhof, welcher nun hoch unter Wasser stand.