Um 19.15 Uhr kommen wir in MIRI an und werden im Everly Hotel einquartiert. Das Zimmer ist mit allem ausstaffiert – Fön, Wasserkocher samt Kaffee- und Teebeuteln, sogar Bügeleisen. Wir machen es uns nach einer Dusche auf dem Balkon gemütlich, haben nach so einer langen Sitztour keine Lust mehr auf ein komplettes Abendessen und plündern lieber unsere Obsttüte.


 

Aber schon müssen wir wieder ans Packen denken, wenn auch nur für die eine Übernachtung in Mulu. Dafür genügen unsere Tagesrucksäcke. Unser Hauptgepäck bleibt im Everly Hotel.


 

7. 4. 07 Samstag

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Üppiges Frühstück im Hotel in aller Ruhe. Joghurt, Lychees und die ähnlich aussehenden Lonang, Glasnudeln und Chilischoten – eine etwas unorthodoxe Zusammenstellung.


 

Eigentlich wollten wir noch schwimmen gehen, doch Regine tut sich mit dem Packen ihres Sturmgepäcks etwas schwer. Da sie sich per Telefon nicht meldet und ich sie auch nicht hetzen will, ziehe ich – ohne Badeanzug – allein los runter zum Meer und finde das vor, was man einen "Naturstrand" mit dem üblichen Müll nennt. Nicht sehr einladend und zum Baden eh nicht geeignet, weil gerade Ebbe ist und sich das Wasser zum Horizont verkrümelt hat.


 

Um 11.45 Uhr checken wir aus und fahren zum Flughafen Miri, der klein und übersichtlich ist. Die ersten fertig geschriebenen Postkarten werfen wir ein und sorgen an einem Stand gleich für Nachschub – ich auch deshalb, weil ich bereits ahne, dass meine Orang-Fotos diesmal nicht so toll werden wie die von den Gorillas. Mit 20 Min. Verspätung fliegen wir um 13.10 Uhr in einer Fokker 50 (48 Sitzplätze) Richtung MULU. Die Flugzeit beträgt nur 25 Min., die Flughöhe ist gering und bietet schöne Ausblicke aus dem Fenster.


 

Unsere Wanderung beginnt gleich am Flughafen und führt zu 2 Höhlen, der LANGS CAVE und der DEERS CAVE. Endlich wieder Primärwald, dichtes Unterholz, viele umgestürzte Urwaldriesen! Leider führt der nur 3,5 km lange Weg meist über Holzstege oder gar Beton. Schmetterlinge tanzen in der Luft, darunter auch der schöne James Brook Birdwing Carterpillar.

Mehrere von ihnen sammeln sich seltsamerweise an einer bestimmten Stelle. Sofort fallen mir Bilder aus dem Manú NP ein, wo ganze Schwärme von Schmetterlingen Mineralstoffe aus dem Lehmboden zu saugen schienen. Na klar! Auch hier im Urwald herrscht Nährstoffmangel. Aber was gibt es da auf dem Beton so Leckeres? Eine kleine Pfütze ist alles, was ich sehe. Dann dämmert es mir langsam: Hier hat entweder ein Wildtier oder ein ♂ homo sapiens hingepinkelt, und die Schmetterlinge rüsseln nun die Salze auf.