Tag 27, Mittwoch 04.02.2009
Von Heimkehrern und Nationalhelden
 
Standesgemäß beginnen wir unseren zweiten Melbourne-Aufenthalt im Galleon und fühlen uns schon wie zuhause. Das drunken sailor’s big brekky lässt keine Wünsche offen, höchstens den nach einem Verdauungsschnäpschen. Danach erkunden wir die Docklands, Melbournes Hafenviertel, bis uns die Mittagshitze ein zweites Mal ins Stadtmuseum treibt. Diesmal verlieren wir uns bis Ladenschluss in den Abteilungen Mind and Body und Stadtgeschichte. Irritiert stehen wir dort vor einem ausgestopften australischen Nationalsymbol: dem Rennpferd Phar Lap, das in den späten 20er und frühen 30er Jahren jede Menge Rennen gewonnen hat, darunter den Melbourne Cup. Er war offenbar der Stolz der Nation. Um den frühen Tod des Wallachs ranken sich Verschwörungstheorien und wir gewinnen den Eindruck, dass wir vor dem Kennedy down unders stehen. Etwas grotesk erscheint mir, dass die ausgestopfte Hülle des armen Gauls in Melbourne zur Schau gestellt wird, während sein Knochengerüst das Nationalmuseum seiner Heimat Neuseeland bereichert und sein 6,2 Kilo schweres Sportlerherz in Canberra zu finden ist. Das nenne ich postumen Ruhm.
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Am Federation Square genießen wir die Abendsonne, kaufen Steaks, Gemüse, Wein und Muffins und suchen uns im Albert Park einen öffentlichen Grill. Mit Blick auf See und Stadtsilhouette bereiten wir uns ein perfektes Dinner bei Sonnenuntergang. Das Leben kann ja so schön sein.
 
 
Tag 28, Donnerstag 05.02.2009
Von Meer-, Sand- und Sonnenbädern
 
Was für eine Enttäuschung: Martin hatte sich schon so auf das Wiedersehen mit dem Fliegenkiller gefreut, stattdessen wird uns heute ein Mitsubishi Pajero zuteil. Auch nicht verkehrt, aber im Vergleich schneidet er doch deutlich schlechter ab. Obwohl er so groß ist, hat man nicht besonders viel Platz im Innern. Aber gut, er fährt und das auf einer ganz besonderen Strecke: Die Great Ocean Road südwestlich von Melbourne gilt als eine der schönsten Küstenstraßen der Welt. Von Torquay bis Warrnambool führt sie rund 300 Kilometer an der Küste entlang und gewährt immer wieder neue und reizvolle Ausblicke auf Steilküste, Strände, Felsen und Meer.