Nachdem ich wieder stundenlang gelaufen war, taten meine Füße weh und außerdem meldete sich mein Magen. Ich kaufte mir ein Thunfisch-Sandwich und war angenehm überrascht, denn das zähe Ding hatte einen erstaunlich guten Geschmack, hatte allerdings auch fast DM 10 gekostet. Um 14.00 Uhr sammelte uns der Rotelbus wieder ein, und wir verließen diese schöne Stadt über die große Oakland Bay Bridge in Richtung Osten, um irgendwann im Tal des Todes anzukommen. Von der Brücke aus sahen wir die berühmte Universität von Berkeley.

Schließlich gab es keine Häuser mehr, dafür grüne Weiden mit Rindern und Pferden. Dann verließen wir die Küstenberge und kamen in das breite kalifornische Tal, das die Nummer Eins in der Landwirtschaft Kaliforniens bedeutet. Hier wächst alles, was man sich denken kann, weil dem Colorado-River das erforderliche Wasser abgezwackt und durch ein ausgeklügeltes Kanalsystem zu den Feldern geleitet wird. Auch die bekannten Sunsweet-Pflaumen - getrocknete Pflaumen - sowie Rosinen, Wein, Mandeln, Obst und jede Art Gemüse werden hier angebaut. So fuhren wir viele Kilometer durch fruchtbares Land und bewunderten unterwegs immer wieder die tollen Trucks - riesige LKW’s der Amerikaner. Diese Riesendinger sind stets auf Hochglanz poliert und sehen ganz urig aus. Sie sind auf alle möglichen Arten dekoriert und verziert, und man merkt richtig, daß jeder Fahrer an "seinem" Truck hängt und ihn liebevoll hegt und pflegt.

In Richtung Modesto kamen wir durch riesige Pfirsich- und Pflaumenplantagen, die periodisch bewässert werden können durch das Kanalsystem, das sich durch ganz Kalifornien zieht. Ohne dieses Kanalsystem wäre der weitaus größte Teil des Landes schlichtweg Wüste.

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Parallel zu diesem Kanal verläuft ein Radweg von über 600 km Länge. Er soll sogar noch weiter ausgebaut und der längste Radweg der Welt werden. Überall entlang des Kanals wurden Bäume angepflanzt, damit hier Vögel nisten sollen, die wegen der ursprünglichen Trockenheit hier nicht vorkamen.

Die Arbeiter in diesen Plantagen sind grundsätzlich Mexikaner. Früher waren die Mexikaner hier die Herren, heute sind sie meist die Knechte. Allerdings gibt es auch heute noch einige reiche Mexikaner hier.

Die Obstbäume sehen merkwürdig aus, denn ihre Krone wieder tellerplatt geschnitten, damit man die Früchte bequem ernten kann.

Unterwegs hielten wir bei einer Farm, um Obst oder Nüsse zu kaufen. Die Preise der angebotenen Trockenfrüchte verschlugen uns allerdings die Sprache, denn hier wollten sie z.B. für 200 g getrocknete Aprikosen über DM 10 haben. Also verzichteten wir darauf.