Ein Drittel der Zeit hatte die Bevölkerung für Inti, den Sonnenkult, ein Drittel für den Inka, also die herrschende Aristokratie und das Militär zu arbeiten. Das letzte Drittel ging zu Nutzen ihrer Familie, der Alten, Kranken, Witwen, Adel, Beamte und Priester waren vom Feld- und Militärdienst und von den Staatsabgaben befreit. Der Adel durfte Goldschmuck tragen. Während Bauern etwa mit Erreichen des zwanzigsten Lebensjahrs zum Eingehen einer monogamen Ehe verpflichtet waren, durften Adlige in Polygamie leben. Die Inka-Herrscher und insbesondere ihre Ahnen wurde neben dem Sonnengott Inti, dem Schöpfergott Viracocha und der Erdgöttin Pachamama als göttlich verehrt. Während allen übrigen Männern ausdrücklich verboten war, ihre Schwester, Mutter, Cousine, Tante oder Nichte zu heiraten, heiratete der Inka-König bei seinem Amtsantritt in Bezug auf seine mythische Herkunft seine Schwester, die damit zur Quya (Coya), zur Königin wurde. Der Sapa Inka heiratete in der Regel neben seiner Schwester auch die Töchter wichtiger Fürsten der unterworfenen Gebiete. Sein zukünftiger Nachfolger wurde vom Inka nur unter den Söhnen der Coya ausgewählt, dabei wurde er von als Räte bezeichneten Verwandten beraten. Der Erstgeborene hatte keinen höheren Anspruch auf die Nachfolge. Der Sapa Inka reiste in einer Sänfte. Vor ihm durfte man nur barfuss erscheinen. Auch Würdenträger hatten sich dem Monarchen als Demutszeichen nur mit einer symbolischen Last zu nähern. Der Sapa Inka nahm bei Audienzen eine demonstrative Teilnahmslosigkeit ein, in dem er seine Gesprächspartner nicht direkt ansprach. Er verbarg sich hinter einer Wand, oder sein Gesicht hinter kostbarem Stoff. Auf dem Kopf trug er als Zeichen seiner königlichen Würde die Maskaypacha oder Maskapaycha, ein Band, das mit dem purpurroten Llawt'u (Llautu), einer langen Stirnquaste versehen war. Seine Gewänder trug er jeweils nur einmal. Die getragene Kleidung wurde ebenso wie seine Speisereste sorgfältig gesammelt und jährlich anlässlich einer großen Feier verbrannt.
Die Inka leisteten angesichts der technischen Möglichkeiten beachtliches, was die 60 m lange Hängebrücke über den Río Apurímac, die 4.000 km lange und 8 Meter breite Küstenstraße und die 5.200 km lange und 6 m breite Andenstraße beweisen. Auf ihnen waren Chaski (Stafettenläufer) unterwegs, die Nachrichten an einem Tag bis zu 400 km weiterleiten konnten. Das gesamte Straßennetz war etwa 40.000 km lang, also größer als das römische. Es wurde fußläufig genutzt, da Reittiere, Rad und Wagen nicht bekannt waren. Die Architekten errichteten Repräsentationsbauten aus schweren, zyklopischen Granitsteinen, die sie verwinkelt fugenlos aneinander passten und die die häufigen Erdbeben überwiegend unbeschadet überstanden (nicht jedoch die Zerstörungen der Spanier).