Die Inka führten bereits erfolgreiche Operationen am Schädel durch und verwendeten dazu die auch in Europa und Afrika von Steinzeitvölkern eingesetzte Technik. Werkzeuge und Waffen wurden aus Kupfer und Bronze hergestellt. Eisen war unbekannt. Sie beherrschten die Webkunst und stellten Kleidung aus Vicuña- und Alpakawolle her. Dabei gab es Vorschriften über die Gestaltung der Ständekleidung. Ihre keramischen Gegenstände weisen einfache, farbenfrohe Muster auf. Sie spielten auf der Okarina, einem Blasinstrument aus Ton, aber auch auf Quenas (qina), den Andenflöten aus Bambus, der aus Jaguar- oder Menschenknochen hergestellten Piruru oder der Pan- oder Hirtenflöte Antara, die aus Rohr oder gebranntem Ton gefertigt wurde und kleinen Bauchtrommeln. Gehäuse von Flügelschnecken (Strombus), Pututu genannt, die als Töchter des Meeres angesehen wurden, wurden bei kultischen Handlungen wie eine Trompete eingesetzt, um die Aufmerksamkeit der Apus, der Berggötter, auf die Not der Menschen zu lenken.
Um eine für die Bedingungen des Hochgebirges riesige Zahl von Menschen zu versorgen und um Hungersnöten vorzubeugen, wurden im Verlauf von Jahrtausenden nahezu alle geeigneten Hänge in bewohnten Gebieten terrassiert und mit Kanälen bewässert. Überschüsse aus den Tributleistungen wurden in Speichern gelagert, die vor Regen schützten, in denen der Wind zirkulierte und hierdurch vor Fäulnis schützte. In einigen Fällen wurden Kartoffeln „gefriergetrocknet“. Auf den hochgelegenen Terrassen wurden 20 Maissorten (sara), 240 Kartoffelarten, Bohnen, Quinoa, Amarant, Kürbis, Tomaten, Maniok, Paprika, Kakaobohnen, Avocados, Papayas, Erd- und Cashewnüsse sowie Maulbeerenpflanzen angebaut. Als Haustiere und Lasttiere hielten sie Lamas, Enten, Alpakas und das Meerschweinchen zum Verzehr
Die bekannteste Legende über die Entstehung der Inka stammt vom Chronisten Garcilaso Inca de la Vega. Ihr zufolge sollen der erste Inka Manco Cápac, der Sohn der Sonne, und seine Schwester Mama Ocllo vom Sonnengott Inti gesandt worden sein, um die Welt zu verbessern. Auf der Sonneninsel im Titicacasee, nach anderen Mythen in der Höhle Paritambo, gelangten sie in die Welt. Der Sonnengott gab ihnen einen goldenen Stab mit. Sie sollten ihren Wohnsitz dort gründen, wo es ihnen gelang, den Stab mit einem Schlag in die Erde zu treiben. Nach einer langen Wanderung fanden sie eine Stelle und gründeten dort die Stadt Qusqu, die nach ihrem Verständnis der „Nabel der Welt“ war.