Entwicklungsgeschichtlich sind die Inka mit den bronzezeitlichen Kulturen Eurasiens vergleichbar. Das rituelle, administrative und kulturelle Zentrum war die Hauptstadt Qusqu (Cuzco).

Ursprünglich war mit dem Begriff "Inka" der Stamm gemeint, der vom Sonnengott Inti entstammte und die Umgebung Cuzcos besiedelte. Seine herrschende Sippe fungierte später als Adel, Klerus, und der Offiziere der Inka-Armee des gleichnamigen theokratischen Reiches. Sapa Inka („einziger Inka“) war der Titel des Inka-Herrschers des Tawantinsuyu („Land der vier Teile, Reich der vier Weltgegenden“)

Die Faszination der Inka-Kultur beruht darauf, dass den indigenen Kulturen, die eine städtische Kultur mit steinernen Zeugnissen hervor-brachten, besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Sie war jedoch eine eigentlich bäuerliche Zivilisation, die in einer uralten Kulturlandschaft auf bereits seit Generationen entwickelten Agrar- Kultur- und Herrschafts-techniken basierte und die nur einer sehr kleinen, aristokratischen Herrschaftselite ein städtisches Leben ermöglichte.

Dabei beruhte die Legitimität ihrer Macht nicht zuletzt darauf, Tribute und Arbeitsleistungen der sonst wirtschaftlich autarken bäuerlichen Gemein-schaften zur Versorgung der von ihnen beherrschten Bevölkerung in den unterschiedlichen Umweltzonen, zur Überbrückung bei den häufigen Überschwemmungen, Dürre- und anderen Katastrophen sowie für die Versorgung der Heere bei Kriegszügen, umzuverteilen.

Die Inka sprachen Quechua (runa simi = „Sprache der Menschen“), verwendeten die Knotenschrift Quipu (Khipu), die nur Ziffern ausdrückte und die Tocapu-Muster, die in Textilien gewebt wurden und bei denen noch nicht sicher ist, ob es sich um eine Schrift handelte.

Weil sie kein Geld kannten, gab es auch keine Steuern. Es entwickelte sich ein Beamtenstaat, der durch exakte Aufzeichnungen alle Leistungen und Bedürfnisse, alle Ressourcen, Tributverpflichtungen und ihre Verteilung festsetzte und abstimmte.