Und natürlich war und ist dieses Tal erschlossen durch die Verbindungswege deren Grundzüge die Inka vorgegeben haben. Obwohl die Inkastraßen teilweise auf älteren Straßen der Huari und Chimú beruhten, bauten die Inka das Straßensystem als Heerstraßen aus. Der Abstand von 4,5 Meilen (tupu) wurde durch Marksteine entlang der Straßen angezeigt. In regelmäßigen Abständen von elf Meilen waren normierte tampu angelegt, die als Rasthaus den Chaskis, Beamten und Kriegern Proviant und Herberge boten. In Magazinen waren Waffen, Kleidung und Ausrüstung für die Inka-Armee eingelagert.
Die zwei längsten der Inka-Straßen, die sich quer durch das gesamte Land zogen, bildeten das Rückgrat des Reiches. Die eine, „Qhapaq ñan“ die „königliche Straße“, zog sich durch die Anden von Cuzco nach Quito, die andere, die „Wayna qhapaq ñan“ entlang der Pazifikküste. Sozusagen als hiesigen Vorläufer der Panamericana.
Während sie im Flachland als eine gepflasterte Straße von einer Breite von sechs bis sieben Metern ausgebaut waren, überwanden sie die steilsten Andenpässe manchmal als schmale, in Stein gehauene Treppen. Diese Inka-Straßen verfügten über eine tiefe Tragschicht und waren mit schwarz-braunem Trapp-Porphyr gepflastert. Dort, wo an der nackten Felswand kein Weg zu bauen war, wurden Tunnel in den Fels geschlagen. Brücken, aus Ichugras zu langen Tauen geflochten, überwanden Schluchten und reißende Flüsse, wie den Río Apurímac. Ein Modell einer solchen Brücke haben wir ja am La Raya Pass gesehen.
Niedrige Mauern in der Atacamawüste entlang der schnurgeraden Inka-Wege verhinderten Sandverwehungen. Die moderne Variante sind vermutlich die kleinen Alleebaumpflanzungen die wir bei Nazca gesehen haben.
Wieder steigen wir an einem Aussichtsplatz aus, sehen da drunten Pisac, und neben uns zwei Frauen die sich um einen winzigen Erdhügel kümmern aus dem Rauch aufsteigt. Ein Erdofen ist das in dem sie sich vermutlich ihre Frühstückskartoffeln garen. Sie sind die Verkäuferinnen der hier ausgebreiteten Sachen. Und da können wir nicht widerstehen als wir ein als Kästchen gefertigtes Spiel sehen das unserem „Mensch ärgere Dich nicht“ ähnelt. Als Spielfiguren gibt es je vier Lamas, Kondore, Vikunjas und Vögel mit roten Köpfen. Das erstehen wir.
Keine Inkabrücke aus Gras, sondern eine moderne Stahlbrücke erlaubt es heute über den Fluss in die Stadt Pisac zu fahren. 1030Uhr ist es als wir auf einem kleinen Platz aussteigen.