Wir haben Glück, denn nach dem Besuch der Kirche in der Ortsmitte, den die Bürgermeister aller umliegenden Orte am Sonntag gemeinsam machen, spazieren sie in ihren Amtstrachten durch die Gassen von Pisac. Später gehen sie traditionsgemäß auch gemeinsam zum Mittagessen.
Gut, dass wir eine Digitalkamera haben, denn bei der Menge Bilder die wir hier aufnehmen, wären wir früher mit der Analogkamera in Bedrängnis geraten. So viele Filmrollen hätten wir vermutlich gar nicht dabei gehabt.
In einer Seitenstraße entdecken wir in einem Hof einen riesigen Lehmofen in den zwei Männer unablässig Meerschweinchen zum Braten und Grillen schieben. In einer Hofecke entdecken wir burgähnliche Ställe in denen die noch lebenden Meerschweinchen ohne es zu ahnen auf ihren Tod warten. Es gibt hier Tische, an denen sich gerade einige Schweizer niederlassen. Es wird aber auch bei den Marktständen von den Einheimischen heftig gespeist. Allerdings da auch viele Suppen die von einigen Garküchen direkt vor Ort angeboten werden.
Wir finden in einem Laden wieder kleine Figuren, erstehen nach einiger Diskussion über richtig und falsch noch einmal zwei für Frau Schenk. Dann ist es Zeit zum Mittagessen im vorhin von Lukas bezeichneten Restaurant
Kein Vergleich zu den Garküchen drunten. Wir sitzen in der ersten Etage eines der alten, aber schön renovierten Häuser an einer mit modernem Geschirr gedeckten Tafel. Einer hier lebenden Amerikanerin gehört laut Lukas dieses Lokal.
Das Essen ist, wie bisher immer, ausgezeichnet. Und als Steffi Lukas fragt warum wir nicht bei so einem „Meerschweinchenbrater“ essen, lächelt der etwas hilflos. Das sei vermutlich nicht das was die Mehrzahl der Gäste von CAMÄLEON möchte.
Bevor wir uns am Bus treffen, laufen wir noch einmal zu der kleinen Kirche. Die ist jetzt ziemlich gut besetzt, aber es ist noch immer kein Gottesdienstbeginn.
Also, so schwer es fällt von diesem bunten Markttreiben wegzukommen, wir fahren weiter. Und erleben eine neue Überraschung. Gerade berichtet Lukas von der Zeit der Militärdiktatur im Land, bei der so viele Hacienderos ihren Besitz verloren haben weil das alles verstaatlicht und aufgeteilt wurde, da unterbricht er sich. „Da, hinter den Büschen und Bäumen, seht ihr das Gebäude. Das ist mein Elternhaus, hier bin ich aufgewachsen“. Dann folgen noch einige Jugenderlebnisse im Tal oder in der Stadt in die er wegen der Schule ging.