Ausser einer Handvoll Schmetterlingen und zahllosen Ameisen sahen wir nichts. Wohl aber brandgerodete Flächen, auf denen die Indianer Mais und Maniok angepflanzt haben. Ein sehr deprimierender Anblick. Nach etwa einer Stunde kommen wir zu einigen Hütten, wo wir von lachenden Kindern der Piaroa-Indianer empfangen werden. Sie sind froh über die Abwechslung und freuen sich, als Ewald mit ihnen Ball spielt. Einige Hunde und Hühner gab es hier bei diesen zwei Familien, die uns eine Ananas spendierten. Da es schon längere Zeit donnerte und der Himmel sich immer mehr zuzog, kehrten wir total verschwitzt, schweigsam und ziemlich enttäuscht um. Zum Kauf von Balsaholzpapageien und Tukanen längs der Strasse hatten wir auch keine rechte Lust mehr. Wir wollten bloss noch unter die Dusche. Diese Wanderung kann man getrost aus dem Programm streichen. Aber immerhin haben wir ein bisschen Bewegung mit Sauna kombiniert.
 
 
Heute klappt es mit einem wunderschönen Sonnenuntergang über dem Orinoco. Nach einer wohltuenden Dusche und frischer Kleidung geht es mir wieder gut. Bis zum Abendessen schaue ich mir noch die sehr schönen Bildbände über die Flora und Fauna von Venezuela an, die im Restaurant ausliegen. Da ich vermutlich etliche der sehr seltenen Tiere, die es in den Wäldern gibt, doch nicht in natura zu sehen bekomme, fotografiere ich einige davon aus dem Buch ab. So u.a. auch ein Faultier und einen Felsenhahn. Das ist ein wunderschöner leuchtendroter Vogel, der trotz seiner auffallenden Farbe nur äusserst selten mal zu sehen ist. Vogelfans reisen ihm ebenso nach wie ich meinem Faultier. Wir fahren ja morgen erst in den Regenwald, wer weiss, vielleicht sehe ich ja doch noch eines.