Wir kehren in ein grosses Freiluftrestaurant ein und warten ewig lange auf das Essen. Ich habe Hähnchenschnitzel mit Knoblauch und Salat bestellt und eine Cola. Es schmeckt gut, kostet mich aber sage und schreibe 25 Dollar.

 
Draussen ist eine mörderische Hitze. Rasch sind wir jedoch in unserem Hotel Casa Grande in der kolonialen Altstadt. Cilfredo hat mir dieses Mal ein Zimmer mit Fenster beschafft, und ich habe sogar freien Blick auf den Orinoco und die grosse Angostura-Brücke, die der Brücke in San Francisco sehr ähnlich sieht. Dieses Hotel im Kolonialstil macht einen gepflegten Eindruck und hat Klimaanlagen, die man regulieren kann sowie ein grosses Bett und ein komfortables Bad. So urig und erdverbunden die kleinen Lodges im Dschungel auch sind, nach ein paar Tagen weiss ich eine heisse Dusche und Föhn sehr zu schätzen. Noch mehr aber schätze ich, wenn es Null Bichos gibt. Damit meine ich die Wanzen, Milben, Moskitos, Puripuris oder was auch immer sticht oder beisst. Irgendwelche dieser Viecher müssen in meinen Betten gewesen sein, denn inzwischen bin ich total zerstochen und habe grosse rote Plarren, die grässlich jucken.
 
Die meisten von uns haben von Stichen gesprenkelte Beine. Cilfredo läuft fast immer in kurzen Hosen und hat nicht einen Stich. Wie er das wohl macht?
 
Wir machen einen Rundgang durch das kleine Zentrum von Ciudad Bolivar mit der Plaza Bolivar und besuchen ein kleines Museum, das von den Heldentaten Simon Bolivars zeugt. Simon Bolivar hat die Länder Venezuela, Kolumbien, Ecuador, Peru und Bolivien von der Herrschaft bzw. Unterdrückung durch die Spanier befreit und ist daher in all diesen Ländern der absolute Nationalheld. In jeder grösseren Stadt gibt es eine Plaza Bolivar mit seinem Standbild.