Das Camp liegt jedenfalls an der schönen Canaima-Lagune, die mit dem grossen Hacha-Wasserfall einen zauberhaften Anblick bietet. Mit einem kleinen Boot fahren wir langsam von Wasserfall zu Wasserfall. Es gibt schmale und breite und ganz mächtige. Manche stürzen tobend und brausend mit viel Gischt in die Lagune, bei anderen fällt das Wasser wie Perlenschnüre herab, wieder andere springen über grüne Stufen hinab. Einer immer schöner und interessanter oder spektakulärer als der andere. Wir sind ganz hingerissen von diesem grandiosen Naturschauspiel.

 
Nach einer Weile gehen wir an Land und laufen eine Weile durch diese schöne Landschaft aus Savanne, Tafelbergen und Wasserfällen. Vor einem weiteren Wasserfall befindet sich eine Art natürlicher Swimmingpool, und Cilfredo geht baden und die meisten von uns hinterher. Dass man baden kann, hatte er leider nicht gesagt, es war immer nur die Rede von dem einen Wasserfall, hinter dem man herlaufen kann. Angesichts der grossen Hitze wäre ich hier auch gerne baden gegangen, hatte aber leider nun kein Badezeug dabei. Da stimmte die Information einfach nicht. Vielleicht war das auch wieder so eine spontane Idee von ihm. Die meisten von uns hatten ja Badezeug an und Badeschuhe oder Sandalen.

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Der anschliessende Weg führte über grobe Steine steil bergab und bergauf und war keineswegs für Badeschuhe geeignet. Ich hatte, wie immer, feste Schuhe an. Und dann taucht vor uns ein kräftiger Wasserfall auf, durch den wir hindurchmüssen, ob wir nun wollen oder nicht. Auch davon hatte Cilfredo nichts gesagt, und ich war ziemlich sauer, denn ich hatte keine Lust, nachher mit nassen Klamotten im kalten und zugigen Flugzeug zu sitzen. Ein Indio sammelte unsere Kameras in einem wasserdichten Beutel ein, dann blieb mir nichts anderes übrig, als in voller Montur durch den Wasserfall zu laufen. Es war so, als würde mir jemand mehrere Eimer Wasser gleichzeitig über den Kopf leeren und ich war im Nu klatschnass von Kopf bis Fuss und ziemlich sauer. Als wir dann wieder bei der Lagune ankamen, um von dort aus hinter dem grossen Hacha-Wasserfall durchzulaufen, blieb ich mit einigen anderen dort zurück und versuchte, mein Top über einem Busch einigermassen zu trocknen.