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Einige frisch beregnete und daher fast schwarze Elefanten sahen wir in einem angrenzenden Wäldchen noch, und dann ging es auch schon wieder hinauf zum Kraterrand. Wir hatten die größten Bedenken, daß unser Schrott-Jeep diesen steilen und beschwerlichen Weg hinauf schaffen würde, und unsere Bedenken war berechtigt. Die Kiste spuckte und zischte und knallte, und dann ging auf einmal gar nichts mehr. Wir stiegen aus und sahen uns schon zwischen Nashörnern und Löwen nächtigen, aber mit viel Getöse und Motorengeheul ging es nochmal ein paar Meter bergan. Indes fuhr der zweite Jeep an uns vorbei, als wir wieder stehenblieben. Diesmal endgültig! Nach einiger Zeit der Ratlosigkeit und teilweise auch Verärgerung - Frau Schnuppel war wieder in größter Sorge und kriegte fast hysterische Anfälle angesichts der Tatsache, daß wir hier festsaßen - wurde ein fremder Jeep angehalten, der mühelos den Weg hinaufkam. Geradezu luxuriös und mit kaum hörbarem Motor rauschten wir an der ersten Schrottkiste vorbei und kamen bald in der Krater-Lodge an. Hier wurden von Conny wütend die miesen Jeeps reklamiert und ein neues Fahrzeug geordert, das uns dann auch problemlos weiterfuhr. Erst auf dem Kraterrand entlang mit grandiosen Ausblicken einerseits in den Krater hinein und andererseits hinab in das weite Tal außerhalb des Kraters. Ohne weitere Hindernisse kamen wir schließlich wieder in Karatu an, unserem rotstaubigen Übernachtungsplatz. Hier hatte es offensichtlich schwer geregnet, denn der ganze Platz war ein einziger roter Schlammpfuhl, und bei jedem Schritt klebte sich mehr und mehr zäher roter Lehm unter die Sohlen. Was für eine Schweinerei! Als wir mit Taschenlampe und Schirm den Weg über den weiten Platz Richtung Lokal antraten, schwante uns schon Übles.

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Die zentimeterdicke Lehmkleisterschicht unter den Sohlen gab uns das Gefühl, mit "runden" Füßen zu laufen und wir konnten sie kaum wieder loswerden. Bei dem Naturfußboden im Lokal war das allerdings nicht so tragisch, es trampelte sich fest. Beim Essen jedoch fing es an zu schütten wie verrückt, und als wir zu später Stunde den Rückweg zum Bus hinter uns hatten, liefen wir quasi wie auf Lehmstelzen. Der Kleister war nur mit dem Messer zu entfernen, und sowohl unsere Schuhe als auch die Hosenbeine sahen verheerend aus, von Inneren des Busses ganz zu schweigen.

Da wir hier kaum Zeitvertreib hatten, tranken wir an der Buschbar Konyagi, einen Schnaps nicht definierter Herkunft. Die einen sagten, er würde aus Cashewnüssen gebraut, andere tippten auf Feigen, aber egal, was es war, das Zeug war trinkbar in Kombination mit Tonic. Irgendwann versuchten wir einzuschlafen, aber es war eine ziemlich mühsame Nacht, zumal wieder die Motoren der schrottreifen Jeeps aufheulten wie wahnsinnig. Sie wurden wieder "flottgemacht" für den nächsten Tag. Das grenzt schon an Unverschämtheit, sollte aber nicht mehr unser Problem sein.