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Am Strand konnten wir uns nur 500 Meter auf und ab bewegen, weil wir ständig vor Dieben und Überfällen gewarnt wurden. Sogar einige Einheimische warnten uns, nicht weiter als bis zu einer markierten Stelle zu laufen. Spätestens da hatten wir die Nase voll von Dar-es-Salaam und waren sehr froh, in Conny eine Gleichgesinnte zu haben, die auch so rasch wie möglich diesen unheiligen Ort verlassen und dafür in Namibia einen Tag dranhängen wollte. Darüber war ich sehr glücklich, denn an Namibia hatte ich schon vor zwei Jahren auf meiner ersten Reise in dieses faszinierende Land mein Herz gehangen.

Abends gab es im Restaurant des Hotel ein gutes Essen, und zum Dessert wieder Bananen, die uns langsam aber sicher zum Halse heraushingen. Auf der Terrasse wehte ein angenehmer Wind und machte die Luft erträglicher. Der weite Sternenhimmel und die schönen Palmen versöhnten uns wieder ein wenig.

Am nächsten Morgen war es so heiß und schwül wie in einem Badezimmer, in dem fünf Leute heiß geduscht und nicht gelüftet haben. Meine Uhr hatte während der Nacht ihren Dienst eingestellt, sie vertrug das Klima offenbar auch nicht. Als wir um 8.00 Uhr alle wieder im Bus saßen, waren wir schon wieder naßgeschwitzt. Was für ein ungesundes Klima! Die Leute, die hier leben müssen, können mir Leid tun. Dabei arbeiten zu müssen, ist eine Qual.

Auf dem Weg in die Innenstadt sahen wir uns die Häuser etwas genauer an. Neben armseligen Häuschen und Wellblechhütten gab es auch schöne Villen und gute Häuser, aber der allgemeine Eindruck ist ärmlich. Die meisten Familien verfügen nur über einen Raum und sind sehr arm.

Im Nationalmuseum ist auch eine Ausstellung über die deutsche Kolonialzeit Tansanias, die von 1905 bis 1912 dauerte. Damals hieß Tansania Deutsch- Ostafrika. Seit 1961 ist Tansania unabhängig. Der Name wurde gebildet aus dem Wort Tanganjika und Sansibar.

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Es gäbe viel über die Geschichte des Landes und die politischen Verhältnisse zu berichten, aber da wir insgesamt sechs afrikanische Länder bereisten, würde eine tiefergehende Information hier viel zu weit führen. Es gibt ja für Interessierte reichlich entsprechende Literatur, so daß ich an dieser Stelle nur im Telegrammstil schreiben kann.

Am späten Vormittag verließen wir also den "Hafen des Friedens" und machten uns wieder auf in Richtung Chalinze, dem fröhlichen Städtchen, in dem wir am Vortag soviel Obst gekauft hatten. Auf den Abstecher nach Dar-es-Salaam hätten wir gerne verzichtet. Auch heute machten wir in Chalinze Mittagspause, und die Leute erkannten uns und den Bus natürlich gleich wieder. Alber bald ging es weiter durch fruchtbare grüne Landschaft. Die makutigedeckten Hütten und die Menschen sind der Landschaft perfekt angepaßt. Wir hatten den Eindruck, daß die Menschen immer schwärzer werden. Von Zeit zu Zeit tauchte ein Tümpel oder Teich auf, in dem kreischende und johlende Kinder badeten und spielten. Auch die Erwachsenen waren freundlich und winkten uns ständig und überall zu. Dann schüttete es plötzlich wie aus Eimern, und wir mußten trotz der Hitze die Fenster schließen. In der dicken Luft erstickten wir fast. Der Regen währte jedoch nicht lange, und wir konnten bald wieder Luft schnappen. Wir durchfuhren eine Bergkette, die Ulogoroberge, und kamen schließlich nach Morogoro, der Stadt, die die Deutschen im ersten Weltkrieg am längsten gegen die Engländer verteidigen konnten.