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Am nächsten Morgen wateten wir immer noch durch matschigen roten Schlamm. Zum Frühstück schlachteten wir eine sehr reife Ananas und durchfuhren dann eine regengetränkte tansanische Landschaft voller frisch bearbeiteter Äcker. Hier wurde gerade die neue Mais-Saat ausgebracht, und überall waren die Menschen schon am frühen Morgen bei der Arbeit. In den Ortschaften sah es aber sehr trist aus mit den vielen Pfützen und ohne richtige Regenkleidung. Die Menschen kennen es aber nicht anders und sahen ganz zufrieden aus.

Bald kamen wir wieder zum ostafrikanischen Grabenbruch und zum Lake Manyara, denn wir waren wieder auf dem Rückweg nach Arusha. Die Fahrt zum Ngorongoro-Krater bzw. nach Karatu war nur ein Abstecher auf unserer Reise gewesen. In abwechslungsreicher Fahrt mit vielen schönen Baobabs (Affenbrotbäume mit dicken, wunderschönen Stämmen), Bergen und flacher Savannenlandschaft ging es durch Massailand mit vielen Rinder- und Ziegenherden. Wir schnurrten inzwischen auf guter Teerstraße dahin, was uns fast schon ungewohnt und geradezu luxuriös vorkam. Der halbe Bus schlummerte vor sich hin, und Schnuppel und Frau mampften eine pflaumenähnliche Frucht. Nachdem er sich das verschwitzte und saftverklebte Gesicht abgewischt hatte, war er mit seinen Bartstoppeln voller Tempotaschentuchfussel, worüber ich mich köstlich amüsierte. Die beiden saßen in der Reihe neben Dieter und mir und gingen uns mit ihrem durchdringenden Gezeter manchmal auf die Nerven, aber oft genug amüsierten wir uns auch königlich, wenn er sie z.B. lautstark anwies, daß mit Blende 11 und 125stel Sekunde die einzig wahren Fotos zu schiessen seien.

In Arusha machten wir Mittagspause, verdrückten rasch ein leckeres Steak und fuhren dann weiter Richtung Moshi. Conny informierte uns über das Schulsystem in Tansania, in dem es erstaunlicherweise nur noch 15% Analphabeten gibt und in dem die allgemeine Schulpflicht von 7-14 Jahren vorgeschrieben ist.

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Die Schule ist gebührenfrei, allerdings müssen Bücher und Schuluniformen bezahlt werden, was für viele Familien eine große Belastung darstellt.

Da die Landschaft langsam immer trockener und eintöniger wurde, genehmigten wir uns guten Gewissens eine Schlummerstunde. Conny war sicher manchmal am Verzweifeln mit unseren vielen Schläfern, aber wenn man tage- bzw. nächtelang nie richtig ausschlafen kann wegen Hitze und Moskitos oder Hundegekläff und anderen Widrigkeiten, dann summiert sich das eben, und der Körper fordert dann tagsüber Schlaf. So hielt Conny manches Mal ihre Vorträge oder Vorlesungen vor mehr oder weniger schlafender Mannschaft. Sie meinte, daß die Reise viel zu teuer sei, um sie zu verschlafen.