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Nach über 600 Kilometern anstrengender Pisten- und Schlaglochfahrt kamen wir schließlich doch noch zum Ziel, das für heute Mbeya hieß. Hier sprach gerade ein fanatischer Wanderprediger, der die Bewohner der Stadt und Umgebung zu Tausenden angelockt hatte. Es war ein Mordsvolksauflauf, der sich gerade in Auflösung befand, als wir mit unserem Bus eintrudelten. Wir standen auf dem Hof eines Hotels, und rings um um herum liefen Massen von Menschen. Ein Gewitter war im Anmarsch, und kaum hatte ich aus meinem Koffer die Röcke und übrigen Klamotten für die nächsten Tage gekramt, da begann es auch schon zu regnen und wuchs sich zu einem wahren Wolkenbruch aus. Dann ließ es kurz nach, um dann mit unverminderter Stärke stundenlang weiter zu schütten. Wir saßen jedoch wohlversorgt und trocken bei einem hervorragenden Abendessen im Hotel und schwelgten. Da der Regen die Luft angenehm gekühlt hatte, krochen wir bald in die Kojen. Es regnete wie aus Eimern die ganze Nacht, und der kleine Bach vor unserem Rotel rauschte wie ein reißender Fluß.

Nachts hörten wir einen merkwürdigen Aufschrei und Gepoltere aus der vordersten Koje. Was war denn da wieder los? Morgens stellte sich heraus, daß Günter nachts Besuch gehabt hatte, und zwar war ein riesengroßer schwarzer Käfer in seinem Bettbezug gewesen und ihm bauchaufwärts gekrochen, was ihn im Schlaf mordsmässig erschreckt hatte. Als Günter versuchte, das für ihn unsichtbare Viech zu schnappen, hielt sich der Käfer mit seinen Zangen an Günters Bauch fest. Schließlich konnte er ihn aber doch zum Fenster rausschmeissen.

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Mir grauste bei der Vorstellung, und ich hätte bestimmt einen hysterischen Anfall gekriegt, da ich ja alle Viecher, die mehr als vier Beine haben, nicht leidern kann. Und ein großer Käfer im Bettzeug wäre für mich ein Alptraum gewesen. Da wäre ich total ausgerastet.

Am nächsten Morgen waren unsere ganzen Kleidungsstücke klamm und kalt. Es war nur noch 17, und wir schlotterten richtig. Die Ankündigung auf übelste Schlaglochpiste bis zur malawischen Grenze hob unsere Stimmung auch nicht gerade. Weil es immer noch so stark regnete, mußten wir im Bus frühstücken, was aber eine ganz heitere Angelegenheit wurde. Im Flugzeug hat man jedenfalls auch nicht mehr Platz zum essen. Dieters Flohbisse oder was auch immer das gewesen sein mag, sahen heute böse aus und schienen zu eitern. Er schmierte und salbte ordentlich.