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Um 5.20 Uhr hieß es Aufstehen und Zähneputzen mit dem Wasser aus unseren Kanistern. Die Sterne strahlten noch immer, und Herbert mit seiner Stirnlampe war wieder mal fein raus. Wir anderen tappten mehr oder weniger im Dunkeln. Früh und pünktlich haben wir das Frühstück beendet und die Männer den Bus abgebaut wie immer. Dann ging es los in Richtung Mikumi-Nationalpark, durch den die ganz normale Straße führt. Dicke Laster donnern hier durch den Busch, aber den Giraffen und Zebras, Gnus und Elandantilopen scheint das nichts auszumachen. Direkt am Straßenrand sahen wir sehr viele Tiere und waren mächtig erstaunt darüber. Die Gnus hatten hier im Gegensatz zu den bisherigen noch ganz kleine Kälber, die gerade geboren waren. Im Amboseli und Ngorongoro waren die Gnukälber schon viel größer und schon gleichgefärbt wie die Muttertiere. Schließlich kamen auch Elefanten in unser Blickfeld, dann folgten Büffel, Warzenschweine und diverse Vögel wie auch der merkwürdige Hammerkopf. Es fing leicht an zu regnen, aber das störte die Tiere auch hier nicht. Eine Herde Giraffen folgte auf die andere, und diese Vielzahl und Vielfalt an Tieren so direkt an einer befahrenen Straße verwunderte uns sehr. Der Park war aber nur klein, und bald fuhren wir wieder durch besiedeltes Gebiet. Es hatte in der Nacht offensichtlich weit und breit geregnet, denn überall waren Pfützen und Lachen zu sehen. Da hatten wir bei unserer Buschübernachtung wirklich Glück gehabt.

Im nächsten Ort wollten wir Diesel tanken, aber es gab dort keinen. Im nächsten Ort auch nicht. Also mußten wir sehen, daß wir bis Iringa kamen, dort sollte es welchen geben. Die 119 km schafften wir aber doch noch. Wir rumpelten auf elendschlechter Piste, Nebel lag über den Hügeln und Wasser rann die Fußpfade des Weges entlang, aber der Regen hatte aufgehört, und langsam kam die Sonne wieder raus.

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Die Landschaft wurde immer bewaldeter und sehr grün. Wir fuhren eine Weile durch das hübsche Ruahatal am Fluß Ruaha entlang. Der kleine Ruaha fließt in den großen Ruaha, und der wiederum fließt in den Rufitschi, auf dem der Film "African Queen" mit Katherine Hepburn und Humphrey Bogart gedreht wurde. Hier wuchsen überall herrliche Baobabs, und wir wurden nicht müde, diese wunderschönen Bäume anzuschauen. Ich hätten einen ganzen Bildband nur von diesen Bäumen erstellen mögen, so faszinierten sie mich. Ansonsten aber fuhren wir Stunde um Stunde, tankten unterwegs und kamen schließlich in das Gebiet der recht kriegerischen Hehe. Die Landschaft sah inzwischen fast aus wie bei uns im Allgäu, zumal auch hier die Kühe Glocken trugen. Die Straße wies massenhaft große Löcher auf, so daß Hartmut den Bus immer wieder abbremsen mußte. Das war mühsam und entnervend. Die Temperatur sank doch tatsächlich auf nur noch 23, und wir zogen wärmere Sachen an. Die Einheimischen froren offensichtlich auch, denn sie hatten sich fest in ihre Tücher gewickelt. Hier war die Gegend dicht besiedelt, und die Leute machten einen sehr armen Eindruck auf uns. Wir hatten bisher auf der ganzen Tour keine einzige Fernsehantenne entdeckt. Auch das hatten wir nicht erwartet.