Nach dem Abendessen ging fast die ganze Gruppe ins Museumsdorf, wo uns altafrikanische Tänze sehr schön vorgeführt wurden. Viele Tänzer aus etlichen Stämmen des Landes Zimbambwe tanzten in sehr originellen Masken und Kostümen und teilweise nur mit Fell bekleidet. Uns wurde die Bedeutung der jeweiligen Tänze erklärt, und wir hatten den Eindruck, daß die Tänzer noch echte Freude am Tanzen hatten und nicht mit abgestumpften Gesichtern gelangweilt herumhopsten, wie das häufig der Fall ist, wenn es zuviele Touristen gibt. Bei einigen Tänzern hatte ich den Eindruck, daß sie bald in Trance fallen würden, wenn sie so weitermachten. Besonders ein ganz dunkler, ziemlich kleiner Mann sah sehr wild aus und schrie auch so, daß einem unheimlich wurde. Hier war noch einiges vom ursprünglichen Afrika zu spüren.
Nach den Tänzen tranken wir Unmengen, um unseren Flüssigkeitshaushalt wieder auszugleichen. Die Gruppe verzog sich nach und nach in die Kojen, und wir genossen den Luxus, ein ganzes Haus für uns allein zu haben, weit weg vom Bus. Die Sterne am Himmel und das Rauschen und Donnern der Wasserfälle begleiteten uns.
Wir hatten erwartungsgemäß prima geschlafen und waren voller Tatendrang. Schon vor dem Frühstück spazierten wir zum Bahnhof, um eventuell so eine tolle alte Dampflok zu entdecken. Es war aber leider keine in Sicht.
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Dann liefen wir ein Stückchen weiter zum berühmten und altehrwürdigen Victora-Falls-Hotel, das 1904 erbaut wurde. Von der Terrasse dieses wunderschönen Hotels aus sieht man die Gischt der Wasserfälle über die ganze Breite. Dort wollten wir später zu Mittag essen.
Dieter wollte mit dem Flugzeug über die Fälle fliegen, aber nachdem die Preise für diesen Flug sehr in die Höhe geschnellt waren, fanden sich nicht genug Leute, um ein Flugzeug zu füllen. Ich wollte freiwillig nicht mit, weil mir erfahrungsgemäß doch wieder übel würde. Ich vertrage die Fliegerei in den kleinen Kisten einfach nicht. Dieter und Fritz waren die einzigen aus unserer Gruppe, die fliegen wollten, und die beiden hätten stundenlang am Flughafen warten müssen, bis sich vielleicht noch weitere Flugwillige gefunden hatten. Dafür war aber die Zeit zu schade, und so verzichteten die beiden. Statt dessen holten wir bei Conny eine Menge Zimbabwe-Dollars, denn ich hatte am Vorabend in einem Schaufenster wunderschönen afrikanischen Schmuck entdeckt. Den wollte ich mir unbedingt genauer ansehen. Nachdem wir etliche andere Geschäfte durchstöbert und das eine oder andere erstanden hatten, kamen wir schließlich zu diesem ziemlich exklusiven Laden. Hier fanden wir traumhaft schönen altafrikanischen Schmuck bzw. nach alten Vorlagen angefertigter Schmuck, vor allem Ketten. Die Preise waren allerdings enorm hoch. Es gibt in Konstanz eine kleine Galerie, die genau diese Ketten zu ähnlichen Preisen verkauft. Nach einigem Probieren entschied ich mich schließlich für eine Halskette aus Büffelhornplatten, die in Silber gefaßt sind. In die beiden größten Platten in der Mitte sind Elefanten eingeschnitzt. Auf brauner Haut sieht die Kette toll aus, und ich freute mich über das schöne Stück.