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Mosi-o-tunya - "Der donnernde Rauch"

Die Fahrerei bis zum Sambesi war mühsam und schweißtreibend, die Luftfeuchtigkeit hoch. Aber dann plötzlich waren wir da und sahen schon von weitem die Gischtwolken der Wasserfälle. Wir stiegen aus und eilten zu der Gischt und dem Getöse des stürzenden Wassers hin. Und dann standen wir vor einer wahren Wand aus Wasser und Gischt und Regen. Der Sambesi stürzt donnernd und schäumend auf einer Breite von 1700 Metern in die Tiefe. Der höchste Fall ist 120 Meter tief, aber meist sah man nur Gischt. Es ist ein faszinierendes Schauspiel, den so ruhig dahinfließenden Sambesi plötzlich über die Felskante senkrecht in die Tiefe donnern zu sehen. Das fallende Wasser scheint einen mit in die Tiefe ziehen zu wollen. Es rauschte und regnete rings um uns herum. Wir liefen einen Pfad entlang zu einer Brücke. Von dieser schmalen Brücke hat man atemberaubende Ausblicke auf das tosende Wasser. Grelle Regenbogen spannen sich in der Tiefe über den Fluß. Die Farben sind so intensiv als hätte jemand einige Kübel phosphorisierende Farben hineingekippt. Die Sonne überstrahlte dies alles, und die Gischt ließ keine Faser am Leib trocken. Wir standen und staunten und fanden keine Worte für dieses grandiose Naturwunder.

Klatschnaß und tief beeindruckt stiegen wir wieder in unseren Bus und fuhren nur wenige Meter bis zu Grenze.

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Die Ausreise aus Sambia und die Einreise nach Zimbabwe ging wieder rasch und problemlos vor sich, und dann waren wir also auf der zimbabwischen Seite der Victoriafälle. Der Sambesi bildet hier die natürliche Grenze zwischen beiden Ländern.

Das Örtchen Victoria Falls ist nur klein, es stehen einige sehr gute Hotels hier, ein Museumsdorf mit vielen Läden ist dabei und ein Bahnhof, zu dem noch eine ganze Reihe uralter Dampflokomotiven fahren, die Dieter unbedingt sehen wollte. Das Städtchen hat nur wenige Straßenzüge und gibt nicht viel her, so daß wir uns nicht weit von unserem Campingplatz fortbewegten, der in unmittelbarer Nähe der Wasserfälle lag. Wir konnten ständig das Donnern und Rauschen der Fälle hören. Angesichts der schier unerträglichen Hitze und Luftfeuchtigkeit entschlossen Dieter und ich uns kurzerhand, hier ein Häuschen zu mieten für die nächsten beiden Nächte. So bekamen wir äußerst preiswert ein Holzhäuschen mit drei Zimmern und sechs Betten, mit Küche und Bad für uns allein. Was für ein Genuß! Das war nun also wirklich Urlaub, und als erstes legte ich mich in die mit kaltem Wasser gefüllte Badewanne. Es war herrlich, nach all der Schwitzerei und Fahrerei und den Mühen der vergangenen Wochen das Gefühl zu haben, die Füße und die Seele ein bißchen baumeln lassen zu können. Sauber und frisch eingekleidet fühlten wir uns sauwohl und unternehmungslustig.