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Als wir nach stundenlanger Fahrt nicht mehr weit vom Parkeingang entfernt waren, begegnete uns doch noch der absolute Höhepunkt des Tages und für mich die Erfüllung eines langgehegten Wunsches: ein dickes großes Flußpferd lief eiligen Schrittes durch das Gras und fraß dabei gierig mit seinem großen Maul. Wir hörten es richtig auf- und zuklappen, wie es da Berge von Gras in sich reinstopfte. Dann entschwand es wie ein Spuk in der Dunkelheit zu meinem Leidwesen. Kurz danach entdeckten wir ein Mutterflußpferd mit Baby, und zum guten Schluß war am Flußufer direkt unterhalb der Luangwa-Brücke ein großes Flußpferd gerade an Land gegangen, um zu fressen. Wir konnten es in Ruhe betrachten, und ich war selig. Dieses Beobachten bei Dunkelheit hat einen ganz besonderen Reiz, und ich würde künftig unbedingt wieder eine Nachtpirsch machen.

Im Camp angekommen, hatten diejnigen, die nicht mitgefahren waren, hungrig auf unsere Rückkehr gewartet. Nun gab es einen großen Topf leckeres Gulasch, aber ich war von der Pirsch noch so aufgeregt, daß ich fast nichts essen konnte. Außerdem verspürte ich ziemliches Magengrimmen und verzog mich bald mit einer Schar Moskitos in die Koje.

Ganz zerstochen, schweißgebadet und mit bösem Bauchweh wachte ich am nächsten Morgen um 5.00 Uhr auf. Montezumas Rache hatte mich erwischt, und ich vermute, daß es an den vielen überreifen Mangos lag, die ich am Vortag gegessen hatte. Das war aber nicht weiter tragisch und wenigstens keine Infektion.

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Mit Dieter bin ich dann gleich wieder los zur Luangwa-Brücke marschiert, wo uns eine Horde Paviane und wieder die Flußpferde mit Grunzen begrüßten. Und diesmal fotografierten wir den herrlichen Sonnenaufgang in allen Phasen. Hier war es wunderbar friedlich, und wir genossen es immer wieder ganz bewußt, daß es noch Stille und nur die Geräusche der Natur gab, was bei uns ja leider nur sehr selten der Fall ist, vor allem, wenn man in der Stadt wohnt.

Um 7.00 Uhr fuhren wir an diesem Tag von den Hippos fort und wollten Richtung Lusaka fahren. Unterwegs stiegen wir aus und liefen ein ganzes Stück an einem Dorf vorbei. Die Bewohner machten große Augen, und im Nullkommanichts war das ganze Dorf auf den Beinen und lief mit uns. Wir hatten alle einen Mordsspaß miteinander, und ich versprach einer jungen Frau, ihr zu schreiben, weil sie unbedingt eine Brieffreundin haben wollte. Mal sehen, was daraus wird. Mit großem Hallo und viel Gewinke fuhren wir schließlich wieder davon. Im Städtchen Chipata, das wir bald erreichten, sahen wir ein Schild mit dem Hinweis, daß es bis Lusaka noch 567 Kilometer sind. Das würde hart werden, aber immerhin gab es ab hier wieder Teerstrasse. Wir fuhren Stunde um Stunde, und Conny las uns aus dem Buch "Verheißene Erde" das erste Kapitel über die Buschmänner inSüdafrika vor. Dieses Buch hatte ich im vergangenen Winter gelesen und fand darin die Geschichte Südafrikas über 5 Jahrhunderte sehr anschaulich beschrieben. Die meisten schliefen jedoch im Bus, und mir war das sehr verständlich angesichts des dauernden Schlafmankos in der Nacht. Außerdem machte uns das Klima doch gewaltig zu schaffen, und die gleichmässige Rüttelei und das Surren des Motors taten ein Übriges.