Die Landschaft ist nun total flach, die ersten Sisalplantagen tauchen auf. Bei einem bis an die Straße gehenden Wiesenbrand steigen wir aus, um auch das Feuer zu dokumentieren, und sofort kommen wieder Kinder angewetzt, diesmal nicht so viele, so dass wir in Ruhe verteilen können. Die bunten Haargummis mit den Plastiktierchen am Ende kommen bei den Mädchen besonders gut an. Ganz stolz sind sie mit ihrer neuen Errungenschaft.

Wir befinden uns hier in der trockensten Gegend Madagaskars, in der nur ca. 85 mm Regen pro Jahr fallen. Im Regenwald der Ostküste fallen dagegen 2000 bis 3000 mm. Unterwegs schauen wir uns ein Baumwollfeld an, wo wir Blüten und ausgereifte Samenkapseln mit der Baumwolle darin anschauen können. An sich müßte es Strauchwolle heißen, denn die tatsächliche Baumwolle liefert der Kapokbaum, der zur Zeit lange, hellgrüne Samen-Wollkapseln trägt.

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Wir halten an Mahafaly-Gräbern, und Roger erklärt uns deren Totenkult. Bei den Mahafaly ist Polygamie üblich, die Frauen werden mit Zebus bezahlt. Wenn der Mann stirbt, wird die Frau sofort "versteigert" gegen Zebu-Währung. Wie seltsam.

Die Landschaft wird immer trockener und grobe Steine liegen auf dem mageren Boden. Ab und zu sehen wir Baobabs. Hier gibt es auch Ziegen, die wir bisher nie gesehen haben. Auch habe ich auf der ganzen Reise kein einziges Pferd oder einen Esel gesehen. Hier tragen die Menschen ihre Lasten selbst auf dem Rücken oder schieben sie in zweirädrigen Karren. Höchstens die Zebus ziehen Ochsenkarren, aber sie werden nicht als Last- oder gar Reittiere genutzt. Hier ist klassisches Zebu-Land.