Zu Fuß gehen wir mit einem Einheimischen los zum Zebumarkt am Rande der Stadt. In einer großen Koppel befinden sich Hunderte von Zebus aller Altersstufen und dazwischen eine Menge Männer. Zebus sind Männersache, deswegen ist hier keine Frau zu finden. Es windet ordentlich und roter Staub bedeckt uns von oben bis unten, während wir zwischen Zebus und Männern laufen, die uns offenbar im Moment interessanter finden als die Zebus. Es ist wieder mal Schaulaufen angesagt. Danach besuchen wir den Wochenmarkt, auf dem fast nur Frauen zu finden sind, die hier alles für das tägliche Leben verkaufen. Es gibt auch überdachte Stände, die z.B. Stoffe verkaufen. Daneben sitzen Frauen auf dem Boden, die auf einer manuellen Nähmaschine Kleidungsstücke nähen. Dann gibt es all die Dinge, die auf sehr kreative Weise aus Altmaterialien wie Dosen und Glühbirnen hergestellt sind. Zum Beispiel werden aus kleinen Tomatenmarkdöschen ganz originelle und funktionstüchtige Petroleumlampen hergestellt. Ehemalige Kokosölkanister wurden zu Gießkannen umgebaut usw. Es ist ganz erstaunlich, was die Leute sich einfallen lassen. Hier ist viel buntes Leben und Treiben, und wir sind wieder mal Anschauungsobjekt und Grund zur Heiterkeit.

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Dann holen wir Marion ab, der es etwas besser zu gehen scheint, nachdem sie die ganze Batterie an Tabletten geschluckt hat. Es ist schon 13.30 Uhr, als wir die Stadt verlassen und haben noch fast 300 km zu fahren, und das nicht nur auf Teerstraße. Nach wenigen Kilometern muss Marion wieder erbrechen, und diesmal sind die ganzen Medikamente futsch und sie hat nicht mehr genug Malaria-Tabletten für eine Akutbehandlung dabei. Monika hilft ihr aus, sie hat offenbar für alle Fälle vorgesorgt. Wir alle sind sehr bedrückt und hoffen, dass Marion keine Malaria hat und sich ihr Magen doch noch an die Fahrt gewöhnt, denn hier lassen können wir sie nicht. Das nächste Krankenhaus und ein Flughafen sind in Tuléar, das wir erst morgen Abend erreichen. Hoffentlich muss Marion die Reise nicht abbrechen und nach Hause fliegen. Wir machen uns große Sorgen, können im Moment aber nichts anderes tun als gemeinsam die Daumen zu drücken.