Auf guter Teerstraße fahren wir weiter Richtung Südwesten durch endlose weite Savannenlandschaft. Über den brennenden Flächen kreisen Raubvögel, die sich die flüchtenden Mäuse, Geckos und Schlangen greifen. Und auf einmal fahren wir durch schönen ursprünglichen Trockenwald, ein letzter Rest hier in der Provinz Toliara (Tuléár). Dieser Restwald wurde 1991 in allerletzter Minute unter Schutz gestellt und damit vor der Abholzung und Brandrodung gerettet. Und plötzlich sehen wir sie, die lang ersehnten Baobabs, diese urzeitlichen, wunderschönen Riesenbäume. Von den 9 Arten, die es gibt, wachsen 7 als Endemiten auf Madagaskar. Das Hauptverbreitungsgebiet befindet sich allerdings weiter nördlich an der Westküste um Morondava, wo wir leider nicht hinkommen. Aber wir freuen uns auch sehr, daß wir diese Prachtbäume überhaupt zu sehen bekommen. Bei einem Dorf halten wir, um einige Exemplare zu fotografieren, und natürlich kommen wieder Scharen von Kindern angewetzt, die von durchreisenden Touristen schon mit Bonbons verwöhnt sind und diese jetzt ziemlich kess einfordern. Das mag ich nun gar nicht und steige daher gar nicht erst aus, sondern fotografiere vom Bus aus.
Hier wachsen auch auffallend viele Papayas, die teilweise verzweigt sind. Für Papayas habe ich immer ein Auge.
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In einem weiteren Dorf, wo mit Saphiren und anderen Steinen gehandelt wird, steigen wir aus. Roger geht zu einem Händler, der uns einige Steine zeigt und natürlich verkaufen will. Sämtliche Männer in diesem Dorf haben große Taschenlampen bei sich und jeder hat Steine in der Hosentasche, die mit der Taschenlampe zur Qualitätsbeurteilung angeleuchtet werden, wenn sich ein Interessent zeigt. Wir wurden überall angesprochen und zum Kauf animiert. Wie die alle davon leben können, ist mir ein Rätsel. Es waren sehr zwielichtige Gestalten dabei, hier wäre ich alleine niemals gelaufen. Aber Roger ist unser Schutzschild, ohne ihn wäre es undenkbar und gefährlich. Wir werden intensivst beäugt, und ich fühle mich nicht wohl in meiner Haut. Marion ist wieder so fit, dass sie auch mitgelaufen ist.
Unterwegs finden wir einen riesigen, dreistämmigen Baobab, den wir eingehend bewundern. Es ist ein wunderschöner Riesenbaum mit sicher 30 Metern Höhe, ein Prachtexemplar und das schönste, das wir gesehen haben.