9. Tag: Sansibar
Am Morgen wurden wir von Said abgeholt. Er hatte in Halle studiert und sprach deshalb sehr gut Deutsch. Auf einem Rundgang durch Stone Town, der Altstadt von Sansibar, zeigte er uns seine Heimat. Wir erfuhren sehr viel von der abwechslungsreichen und streckenweise sehr grausamen Vergangenheit dieser Insel. Obwohl Stone Town seit 1997 zum Weltkulturerbe gehört, ist ein sehr großer Teil der Häuser in einem katastrophalen Zustand. Immer wieder zwischendurch waren sehr gut restaurierte Häuser zu sehen, umso mehr fielen die vielen anderen auf, denen das tropische Klima zusetzt und deren schneller Verfall unaufhaltsam erscheint. Die bekanntesten Merkmale von Sansibar sind wohl die wunderschönen holzgeschnitzten Balkone und Hunderte von Türen.
 
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Auffällig ist das Nebeneinander von Moscheen, Hindutempeln und christlichen Kirchen. Said erzählte uns, dass all diese verschiedenen Glaubensgemeinschaften friedlich miteinander auf Sansibar leben. Direkt neben der anglikanischen Kirche, die auf dem Platz des zentralen Sklavenmarktes errichtet wurde, erinnert ein Mahnmal an die Zeit des Sklavenhandels, die endgültig 1897 beendet wurde.
Nach diesem Abstecher in die düstere Vergangenheit ging es in die bunte Gegenwart zur Markthalle. Eindringlicher Fischgeruch zeigte uns den Weg. Angeboten wurde eine Vielfalt von Muscheln, sowie teilweise riesige Fische, wie Thunfisch, Tintenfisch und Schwertfisch und solche, die uns ziemlich unbekannt waren. In der Obst- und Gemüsehalle ging es sehr bunt und lebhaft zu. Neben den farbenprächtigen exotischen Früchten gab es Unmengen von dekorativ verpackten Gewürzen, die sich als Souvenirs anboten.