Unterwegs gesellen sich immer mehr Leute aus unserer Truppe wieder zu uns und wir erreichen geschlossen und unter Atemnot (man unterschätzt die steilen Hänge echt viel zu leicht) den örtlichen Fußballplatz, hier haben wir die Möglichkeit noch ein paar Runden zu kicken, was von einigen auch sehr gern angenommen wird – als dann alle Mitspieler einem Herztod nahe sind ruft unser Guide nur „Vamos“ und beginnt den Aufstieg zum Llacasiti dem mit 4130m höchsten Punkt der Insel. Über einen Ziegenpfad geht es immer nur Bergauf und die anfänglichen Gespräche verstummen recht schnell, aber wie unserer Atemnot zum Trotz rennen ein paar Kinder an uns vorbei und singen für ein paar Sol noch fröhlich Lieder, weiter oben am Berg vermietet einer sein Pferd an alle Fußschwachen, aber wir sind tapfer und laufen hoch, als sich der Weg dann teilt, gehen wir einfach den vor uns laufenden nach und merken gar nicht, das auch einige den anderen Weg einschlagen (den nächsten Tag erfahren wir das aus unserer Gruppe einer den anderen Weg gelaufen ist und sich schon gewundert hatte wo wir denn alle waren). Hier auf der Bergkuppe stehen noch ein paar alte Ruinen aus der Inkazeit, aber man braucht schon viel Fantasie um mehr als nur ein paar Mauern und Torbögen zu erkennen. Als wir endlich oben sind kommt ein eisiger Wind in der Dämmerung auf und wir bereuen weder die Mützen noch die Jacke mitgenommen zu haben, auch wenn es uns unten noch etwas unsinnig vorkam alles mitzuschleppen. Vom Gipfel aus haben wir einen herrlichen Ausblick auf den See und auch auf die Halbinsel Capachica und natürlich den Sonnenuntergang mit all seinen kitschigen Farben. Im Halbdunkel machen wir uns wieder an den Abstieg und stellen fest das wir die Taschenlampen natürlich nicht eingesteckt haben, aber wir schaffen es trotzdem ohne Sturz wieder bis zum Fußballplatz, dort wartet Olga schon auf uns und wir machen uns wieder auf den Heimweg, Gott sei dank hat sie eine kleine Gaslampe dabei, denn der Weg über die Wiesen und Bäche ist uns leider nicht so vertraut wie ihrJ.

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Durchgefroren kommen wir wieder an und wärmen uns erstmal beim Abendessen auf, wir sitzen mit der Familie in der Küche und schlürfen unsere Suppe, jetzt ist auch der Mann im Haus da, der war wohl am Tage auf Fischfang aber ein bisschen komisch ist es schon, wenn man bei wildfremden mit in der Küche sitzt und man sich nicht unterhalten kann. Die Küche selbst sieht so aus wie wir uns unsere Übernachtungsmöglichkeit vorgestellt haben es gibt keinen Strom, in der Ecke brennt ein Holzfeuer auf dem gekocht wird und nur für die Besucher/Touristen ist ein kleiner Tisch mit Stühlen in der Ecke aufgebaut alle anderen sitzen auf dem Boden, was das komische Gefühl noch verstärkt, aber na ja. Nach dem Essen gehen wir wieder auf unser Zimmer und lesen noch ein bisschen, als wir dann eingenickt sind bringt uns Olga traditionelle Indio-Klamotten, denn wir sind heute noch zu einer kleinen Party eingeladen.