Jörg hat’s gut der braucht bloß nen Poncho drüberzuziehen, aber ich darf mehrere Röcke und Blusen übereinander anziehen, mit 5 kg mehr Kleidung am Leib geht’s wieder in den Ort zum Gemeindehaus. Draußen ist’s mittlerweile saukalt geworden und natürlich stockfinster also laufen wir mit unseren Lampen wieder über Stock und Stein und versuchen mit Olga mitzuhalten, die offensichtlich jeden Stein auf der Insel kennt. Etwas außer Atem kommen wir zum Gemeindehaus, hier wartet schon der Rest unserer Gruppe und einer lacht über den anderen, da wir uns alle in Einheimische verwandelt haben. Als dann die „Band“ anfängt zu spielen suchen sich die Dorfbewohner einen touristischen Tanzpartner aus und es wird getanzt was die Füße hergeben. Wenn man die peruanische Musik sonst irgendwo hört, ist das so ein langsames Gedudel auf der Panflöte, aber damit hatte das hier nicht viel zu tun, denn alle Tänzer sind nach dem ersten Lied schon aus der Puste, so auch Jörg, den ich natürlich zu seinem Entsetzen beim Tanzen gefilmt habe. In der Pause wird der kleine Kiosk an dem es Bier gibt gestürmt dann geht es weiter, nach einer Stunde machen wir uns auf den Rückweg und frieren kein bisschen mehr, wie Tod fallen wir ins Bett und unter dem tonnenschweren Stapel an Decken frieren wir die ganze Nacht kein bisschen.
Am nächsten morgen werden wir vom Eselgeschrei geweckt. Die Morgentoilette fällt mit einem Erfrischungstuch und ein bisschen Desinfektionsmittel für die Hände zwar etwas dürftig aus, aber immer noch besser als das eisige WasserJ, schnell sind alle sieben Sachen gepackt und es gibt wieder Frühstück in der Küche – Pfannkuchen lecker, dann heißt es auch schon wieder Abschied nehmen und es geht zurück zur Anlegestelle wir genießen die Aussicht und haben zu tun, dass wir hinter Olga herkommen und das obwohl sie unter dem laufen noch strickt!!
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Eine unserer Mützen haben wir ihr als Andenken abgekauft und sie hat die nächste schon fast fertig gestrickt – echt unglaublich. Wieder auf dem Boot entscheiden wir uns für einen Platz auf dem Dach, weil einem da wenigstens ein bisschen frische Luft um die Nase weht, aber es dauert nicht lang, da müssen alle ins Innere des Bootes kommen, weil der Wellengang so hoch ist, das die Gefahr besteht, dass einer runtergeweht wird. Jeder der schon mal Boot gefahren ist wird wissen, dass sich das Geschaukel im Boot noch viel schlimmer anfühlt als draußen und so scheint auch keiner besonders glücklich zu sein. Jedes Mal wenn man aus dem Fenster schaut sieht man entweder Himmel oder Wasser und man muss sich echt wundern dass es auf einem See so zugeht. Als wir endlich die Insel Taquille erreichen hat die Hälfte der Insassen (inkl. Jörg) die Backen vollJ. Nachdem alle ausgestiegen sind zeigt uns der Guide den Weg und sagt dass wir uns in einer Stunde oben im Ort treffen. Die 5 km lange und 1 km breite Insel ist wesentlich steiler als Amantani und bei den Perureisenden ein sehr beliebtes und bekanntes Ausflugziel. Das man hier mit dem Tourismus schon wesentlich weiter ist als auf Amantani, sieht man sofort am befestigten Wanderweg der die ganze Insel umrundet und auch an den öffentlichen Toiletten bei denen zwar einer sitzt der Eintritt kassiert, aber jemanden der was für das Geld tut sucht man vergeblich (igitt).