Wir machen uns also auf den Weg nach oben und bei dem schönen Sonnenschein und der tollen Aussicht fällt es uns auch nicht schwer hier und da eine Pause einzulegen. Nach ca. 45 min. entspanntem Fußmarsch sind wir im Ort angekommen und finden uns auf dem Dorfplatz, wo sich langsam die Einheimischen auf den Touristenstrom des heutigen Tages bereitmachen, wieder. Es gibt außer einer kleinen Kirche und natürlich die Sicht über die terrassierten Hänge nicht viel zu sehen, also lassen wir uns von der Sonne bescheinen und schauen uns im örtlichen Mützenladen um – wir haben unsere Mütze gestern ungefähr zum halben Preis gekauft, wie sie hier angeboten werden. Und jetzt sehen wir auch die ersten strickenden Männer, die sich am Rande des Marktplatzes niederlassen um ihrer Arbeit nachzugehen. Die strickenden Männer haben Taquille so bekannt gemacht, auch wenn sie heute vermutlich nur noch für die Touristen stricken, die Frauen sieht man den ganzen Tag mit Wollspindeln rumlaufen und das bunte Garn spinnen – diese Arbeit machen sie einfach nebenher beim Laufen oder Viehhüten.
Unser Guide schleppt uns gleich in ein Restaurant seines Bekannten und möchte, dass wir hier Mittagessen, aber das ist der halben Gruppe, 2 Stunden nach dem Frühstück echt zu doof, außerdem ist keinem Wohl bei dem Gedanken nachher wieder mit vollem Magen die 45 km Rückreise auf dem schwankenden Boot zu bestreiten. Also machen wir uns mit ein paar anderen auf die Suche nach den Ruinen auf der Insel. Eigentlich hätte alles ganz leicht sein sollen aber wir sind natürlich den falschen Weg gegangen und haben so unfreiwillig die Insel fast umrundet. Schließlich haben wir unter Willi’s Führung – vor allem wegen seiner Spanischkenntnisse - dann doch noch einen Weg quer durch Felder und Grundstücke und zwar immer schön bergauf gefunden und somit auch die Ruinen noch entdeckt.
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Nicht das die Überreste aus der Vorinkazeit etwas Besonderes wären (vor allem nicht in einem Land in dem man nicht um die Ecke gehen kann, ohne ein Zeugnis der Geschichte zu sehen) aber die Wanderung dorthin war doch ein echtes kleines Abenteuer und es gab viel zu lachen. Beim Rückweg haben wir dann den direkten Weg in den Ort eingeschlagen und sind auch gleich auf den Rest der Truppe gestoßen, gemeinsam machen wir uns auf den Weg zum Hafen von Taquille, der liegt auf der anderen Seite der Insel und ist durch 500 Treppenstufen (die wir zum Glück nur nach unten laufen müssen) zu erreichen. Über die ungleichen Stufen geht es immer weiter bergab und wie so häufig in diesem Urlaub fragen wir uns, was die Menschen nur dazu gebracht hat hier zu leben und die unzähligen Terrassen und Mauern anzulegen. Während wir immer weiter nach unten stapfen kommen uns unzählige Inselbewohner entgegen und schleppen alles was sie zum Leben brauchen nach oben, sogar die uralten Männer laufen berghoch noch schneller als die meisten von uns bergab und alle haben einen riesen Sack voll Zeug auf den Rücken (einer hatte sogar ein Schwein im Sack).