Die Festung selbst ist meiner Meinung nach das beeindruckendste was wir heute gesehen haben (na ja von den Lamas vielleicht mal abgesehen). Die unfertige Mauer eines potentiellen Tempels besteht aus sechs Steinblöcken, die zwischen 3,4 und 4 m hoch, zwischen 1,3 und 2,2 m breit und 0,7 bis 2 m dick sind, das Gewicht beträgt ca. 50 Tonnen und das Beste kommt erst noch, die armen Schweine haben die Steine von der anderen Seite des Tales bis hier hoch geschleppt und das obwohl sie weder Rad noch Flaschenzug kannten. Bis heute hat keiner eine Vorstellung wie sie das genau fertig gebracht haben, aber ich muss sagen: Hut ab! Wir laufen kreuz und quer durch die verschiedenen Gebäude, welche alle noch nicht fertig gestellt sind – das ist sogar für uns recht gut zu erkennen, da überall noch halb behauene Steine Rumliegen und die sonst glatt geschliffenen Oberflächen der Steine noch Nasen aufweisen, die man wohl zum Transport benutzt hat und erst wenn der Stein seinen endgültigen Platz in der Mauer hatte, abgeschlagen hat. Dann kommt Jörg auf die Idee den „Intiwatana“ – den Platz an dem die Sonne angebunden zu besichtigen. Wir machen uns also an den Aufstieg und am Anfang ist auch alles noch super und es gibt auch keine anderen Touristen, aber dann wird der Pfad immer schmaler und steiler, bis er sich schließlich in Serpentinen den Berg hoch schlängelt und neben uns geht’s ziemlich weit runter. Nach ziemlich viel Genöle meinerseits erreichen wir endlich das Ziel – und was soll ich sagen es hat sich so was von überhaupt nicht gelohnt – das Gebäude ist zwar da, aber es ist ziemlich verfallen und zugewuchert, einzig der Blick ins Tal entschädigt für den Aufstieg, aber obwohl wir direkt über der Festung sind, können wir von selbiger gar nix sehen, denn offensichtlich hat der Berg einen ziemlich starken Überhang, also machen wir uns etwas enttäuscht auf den Rückweg, der sich als noch schwieriger erweist, weil man ja ständig den Blick nach unten hat.

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Wieder heil in der Festung angelangt stellen wir fest das sich doch ein paar der Touristen verzogen hat und so können wir alles noch in Ruhe anschauen und uns im Reiseführer weiterbilden. So erfahren wir, dass die Gebäude auf dem gegenüberliegendem Berg Kühlkammern sind, in denen die Nahrungsmittel länger haltbar waren, da sie durch strategisch günstig eingesetzte Lüftungsschlitze vom Wind gekühlt wurden. Nachdem wir uns satt gesehen haben machen wir uns auf den indirekten Rückweg. Über einen Inkatrail gehen wir um den Berg rum und müssen feststellen, dass auch hier alles bebaut ist.