Derweil gibt Josef uns wieder ein bisschen Spanischunterricht, damit wir wenigstens einen Mindestwortschatz haben. Ganz wichtig ist zum Beispiel der Satz: Dondé estan los Banos? (Wo sind die Toiletten?) und wichtig ist auch: las cuentas separados por favor (getrennte Rechnungen bitte), sonst bekommt derjenige, der den Kellner zum Zahlen gerufen hat, die Rechnung für alle, die am Tisch sitzen, und das ist in den wenigsten Fällen auch so gewollt. Und dann muss man natürlich die wichtigsten Höflichkeitsformeln wissen.

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Wir sehen hier auch zum ersten Mal den rostbraunen Orneo, den Ofenvogel, der kuppelförmige Nester baut, die entfernt an Brotbacköfen im Freien erinnern. Wir fahren durch trockene, dürre und flachhügelige Landschaften, in denen ganze Wälder von wunderschön geformten, aber leider laublosen Kapokbäumen wachsen. Auch einzelne Lapachobäume, die wegen ihrer herrlichen grossen gelben Blüten auch Goldbäume genannt werden, stehen hier. Die Bäume tragen zuerst die schönen Blüten und bekommen erst später Blätter. Auch Säulenkakteen wachsen hier und Prunkwinden. Leider ist es wieder so grau und trüb, dass die Fotografen über die fehlenden Kontraste klagen. Auf holpriger Strasse fahren wir durch diese graue Dürre und erinnern uns verwundert des üppig grünen Nebelwaldes vom Vortag. Was für ein Unterschied! In vielen Bäumen hängen dicke dunkle Knubbel und Kugeln von Fussballgrösse und mehr. Es sind die Bauten von Baumtermiten.

 Eine Fischmehlfabrik beleidigt unterdessen unsere Geruchsnerven, und wir fahren schnell weiter und Josef erzählt uns über die Tierwelt Südamerikas und Ecuadors. Es gibt hier überwiegend Kleintiere, wovon viele nachtaktiv sind. Es sind zwar sehr viele Arten, aber nur in kleinen Populationen. Die Tierwelt ist in keiner Weise mit der Afrikas vergleichbar. Es gibt vor allem in der Nebel- und Regenwaldregion, und auch an der Küste sehr viele Vogelarten, aber die allermeisten bekommt der normal Sterbliche nicht zu Gesicht, da diese in den Baumkronen in 30 bis 40 Meter Höhe leben, während es auf dem Waldboden dämmerig ist, weil das Licht nicht bis dorthin vordringt. Wir sollen also nicht enttäuscht sein, wenn wir nicht viele Tiere zu sehen bekommen. In Ecuador gibt es viele und auch sehr giftige  Schlangen, darunter die angriffslustige „Buschmeister“, die sehr gefürchtet ist. Auch die berühmteste aller Würgeschlangen, die Anaconda, lebt in Regenwaldgebieten. Angeblich ist in Amazonastiefland von Ecuador eine 16 Meter lange Anaconda gefangen worden.